Weniger Firmenpleiten und Privatkonkurse

Die Zahl der Firmeninsolvenzen und Privatkonkurse in Salzburg ist im Vorjahr im Vergleich zu 2013 um rund zehn Prozent zurückgegangen. Das zeigt die Statistik des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV). Allerdings seien mehr Arbeitsplätze gefährdet

Wenn die Lage auf dem Arbeitsmarkt schwierig ist, dann zeigt sich das erst ein bis zwei Jahre später in der Insolvenzstatistik. Das bestätigen Experten. So ist die die Zahl der Insolvenzen im Vorjahr im Vergleich zum Jahr 2013 zurückgegangen - um rund zehn Prozent sowohl bei den Firmenpleiten als auch bei den Privatkonkursen. Die Zahl der Privatleute in Konkurs sank von 433 auf 392 - auch die durchschnittlichen Schulden bei Privatinsolvenzen gingen von rund 125.000 Euro auf rund 107.000 Euro zurück.

Bei den Firmenpleiten gab es einen Rückgang von 442 auf 397. Der größte Konkurs des Jahres 2014 war die Pleite der Saft- bzw. Kaffeeautomaten-Firmen Coffee2Watch und Brainlink. Die beiden miteinander verflochtenen Unternehmen hatten insgesamt 23,5 Mio. Euro Passiva - mehr dazu in Millionenkonkurs mit Getränkeautomaten (salzburg.ORF.at; 30.7.2014).

Bei Hälfte der Pleiten zu wenig Geld für Verfahren

Das Gericht setzt bei Unternehmenskonkursen 4.000 Euro voraus, damit das Verfahren abgewickelt werden kann. Bei jeder zweiten Insolvenz in Salzburg war dieses Geld nicht mehr vorhanden. Das zeige, dass die Unternehmer oft zu spät reagieren, sagt Franz Loizenbauer vom Alpenländischen Kreditorenverband: „Zu spätes Reagieren oder überhaupt nicht Reagieren ist auch ein Hinweis darauf, dass manchen Unternehmern der Überblick über die finanzielle Situation, über das Rechnungswesen insgesamt fehlt oder dass sie überhaupt ein mangelhaftes Rechnungswesen haben.“

Die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze ist in Salzburg ist im Vergleich zum Jahr 2013 um 30 Prozent gestiegen. Vor allem bei einzelnen Firmen der Handels- und der Reinigungsbranche seien Jobs in Gefahr.