Neues Gefängnis: Vorbereitung läuft

Die geplante Übersiedlung der Salzburger Justizanstalt in den Neubau nach Puch-Urstein (Tennengau) rückt näher. Die Vorbereitungen laufen nach Plan, sagt Dietmar Knebel, Chef der Justizanstalt.

Die Mitarbeiter der Justiz in der Stadt Salzburg sind in diesem Jahr mit zwei großen logistischen Herausforderungen konfrontiert: Das Gefängnis bzw. die Justizanstalt soll Ende Juni in den Neubau nach Puch-Urstein (Bezirk Hallein) übersiedeln. Anschließend zieht das Landesgericht wegen der Generalsanierung des 105 Jahre alten Justizgebäudes in Ersatzquartiere im Salzburger Stadtteil Schallmoos.

Visualisierungen der neuen Justizanstalt in Puch-Urstein

Architekten BDA Poos Isensee

Geplanter Neubau in Puch-Urstein

36 Mio. Euro, 240 Häftlinge

„Der Neubau der Justizanstalt läuft nach Plan“, sagt Oberst Dietmar Knebel, Direktor des Gefängnisses: „Das Gebäude an sich ist fertig. Die vorgefertigten Hafträume wurden in Beton eingegossen, sie sind im Großen und Ganzen fertig.“

Derzeit wird am Innenausbau gearbeitet. Es werden elektrische Leitungen und Sicherheitstechnik installiert. Das neue Gefängnis wurde um 36 Millionen Euro für 240 Insassen errichtet und bietet um einiges mehr Platz als der bisherige Altbau in der Stadt Salzburg.

Neue Arbeitsplätze für 90 Leute

Im Projektplan ist der 26. Juni 2015 als Umzugstermin vorgesehen. Die 180 bis 200 Strafgefangenen und U-Häftlinge sollen an einem Tag von der Schanzlgasse in das neue Gebäude überstellt werden. Knebel hofft, dass der Umzug in einer Woche erledigt ist. Denn auch die rund 90 Bediensteten müssen ihren neuen Arbeitsplatz beziehen: „Wir sind recht gut im Zeitplan unterwegs. Wir hatten vergangenen Winter Glück mit dem Wetter. Die Baufirmen konnten lange in den Winter hinein arbeiten.“

Punktgenauer Umzug noch nicht fix

Ob der Umzugstermin punktgenau hält, wisse man allerdings noch nicht, gab sich Knebel noch etwas vorsichtig. Schon im April sollen Betriebseinrichtungen wie Maschinen der Anstalts-Werkstätten nach Puch transferiert werden.

Landesgericht Salzburg

ORF.at/Christian Öser

Das baulich heruntergekommene Landesgericht wird nun auch bald saniert

Sobald das Gefängnis übersiedelt ist, verlassen auch die Bediensteten des Landesgerichtes das alte Haus in der Salzburger Altstadt, in dem sich bisher das Gericht und das Gefängnis befanden.

Mehrere hundert Personen sind laut Landesgerichtspräsident Hans Rathgeb vom Umzug betroffen. Richter, Staatsanwälte, Rechtspraktikanten und zahlreiche Kanzleimitarbeiter werden im alten Zollamt in der Weiserstraße untergebracht. Dort gehen bis zum geplanten Ende der Generalsanierung 2018/19 alle verhandlungsintensiven Angelegenheiten über die Bühne.

Gericht vorübergehend nach Schallmoos

Rund sechs bis sieben Gehminuten davon entfernt finden in der Magazinstraße das Präsidium, der Rechtsmittelsenat für Zivilsachen und das Firmenbuch ein Ersatz-Quartier. Das Arbeitsgericht bleibt bis zum Ende der Generalsanierung am bisherigen Übergangsstandort im Gerichts-Container am Hinterholzerkai.

„Wir beginnen schon im Frühjahr mit Übersiedelungstätigkeiten“, sagte Rathgeb und nannte als Beispiel die Archive. Für den Umzug wird seit Dezember ein „taggenauer Zeitplan auf Hochtouren erstellt“, wie der Landesgerichtspräsident erzählte. Der Zeitplan für den logistischen Bereich des Umzuges soll bis zum Februar feststehen. Die Übersiedelung übernimmt ein privates Profi-Unternehmen aus Wien. „Die Firma hat Erfahrung mit Großübersiedlungen.“

Logistik bei Möbeln schwierig

Allerdings sind noch einige Fragen offen: Können die Möbel mit einem Lift über die Außenfassade aus dem Haus gehievt werden oder müssen sie doch durch die Gänge ins Freie geschleppt werden. „Das kann dann Wochen dauern“, so Rathgeb. Während der Hauptphase des Umzuges, die vermutlich Anfang Juli stattfinden wird, werden keine Verhandlungen stattfinden. „Wir wollen die Übersiedelung aber so kurz wie möglich halten.“