Toter im Untersberg starb 1929 auf Skitour

Die Identität des Toten, dessen Überreste Mitte Oktober 2014 in einer Höhle im Salzburger Untersberg gefunden wurden, dürfte geklärt sein: Es dürfte ein damals 21-Jähriger aus Salzburg-Maxglan sein, der im März 1929 auf Skitour verunglückte.

Toter vom Untersberg identifiziert

ORF

Skelett-Reste in der Gerichtsmedizin: Offenbar gab es einige Schwierigkeiten bei der Suche nach verwertbarer DNA in den verwitterten Knochen

Der DNA-Abgleich mit Nachkommen ergab nun dieses Ergebnis, nachdem es einige Zeit geheißen hatte, es handle sich nicht um gerade diesen Vermissten.

Die nun aus den Knochenresten sichergestellte DNA stimme „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit mutmaßlichen Nachkommen des Verunglückten“ überein, sagte dazu ein Polizei-Sprecher am Donnerstagnachmittag. Demnach soll der Mann 1907 in Salzburg geboren worden sein und im März 1929 allein die Skitour unternommen haben. Weitere Details sollen in den nächsten Tagen bekanntgegeben werden.

In den letzten Wochen hatten sich auch Nachkommen bzw. Familien aus Deutschland gemeldet, die auf dem Untersberg seit langem jemanden vermissen.

Video über Ermittlungen der vergangenen Tage:

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Was bisher geschah

Der Salzburger Geologe und Höhlenforscher Georg Zagler hatte die Knochen bei der ersten Begehung einer neu entdeckten Höhle im Oktober gefunden. Anfangs habe er diese für Tierknochen gehalten, doch dann seien auch zwei Schuhe, Teile eines Skis und eines Stockes aufgetaucht, sagte Zagler nach der Bergung der Überreste zur APA. „Es war ein genagelter Lederschuh mit dicken Eisenzacken.“ Zagler schätzte damals, dass die Schuhe etwa 70 bis 80 Jahre alt sein dürften.

Bilder-Galerie von Skelett-Bergung:

Odyssee der sterblichen Überreste

Der Höhlenforscher vermutete, dass der Tourengeher in das Einstiegs-Loch gefallen und rund 50 Meter tief abgestürzt war. Dort befindet sich eine Engstelle, wo er vermutlich zu liegen kam. „Die Höhle hat oben eine leichte Schräglage, sodass es ihn vermutlich mehrmals überschlagen hat. Es ist anzunehmen, dass er auf der Stelle tot war“, so Zagler. In der Folge dürfte der Tote verwest sein. Schmelz-und Regenwasser hat dann offenbar einzelne Teile immer weiter in die Tiefe gerissen. Knochen wurden bis in einer Tiefe von 270 bis 300 Meter gefunden.

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