Monatlich zwei Mio. Euro mehr für Medikamente

Die Salzburger Gebietskrankenkasse stöhnt unter enorm steigenden Medikamentenkosten. Jedes Monat gibt die Kasse um zwei Millionen Euro mehr aus als im Monat zuvor, bestätigt Chefarzt Peter Grüner.

Der Fortschritt macht es möglich: Gegen immer mehr Krankheiten gibt es entsprechende Medikamente. Diese sind allerdings sehr teuer – so kann die medikamentöse Behandlung eines einzelnen Patienten mehrere hunderttausend Euro im Jahr kosten. Ein Extrembeispiel dafür ist ein 30 Jahre alter Salzburger, der an einer äußerst seltenen Stoffwechselerkrankung leidet und dessen Behandlung rund 800.000 Euro im Jahr kostet. Bei dieser Krankheit sorgt ein fehlendes Enzym dafür, dass die Knochen langsam zerfressen werden. Deswegen wird dem Mann wöchentlich nun dieses Enzym gespritzt. Eine einzige Infusion kostet 16.000 Euro. Woche für Woche 16.000 Euro, die dem Salzburger das Leben retten. Geld, das eine Krankenkasse einem Beitragszahler nicht verweigern dürfe, sagt GKK-Obmann Andreas Huss.

„Der Anbieter diktiert den Preis“

Viel mehr schmerzt ihn ein neues Medikament, das erstmals Hepatitis C vollständig heilen soll und 16.000 Euro im Monat kostet. Bei 130 Hepatitis C-Kranken in Salzburg eine enorme Summe, die das Kassenbudget belastet, sagt GKK-Obmann Andreas Huss: „Der Anbieter diktiert hier den Preis, weil er der Alleinanbieter für dieses Medikament ist und kein modernes Gesundheitssystem kann es sich leisten zu sagen – nein, wir bieten unseren Patienten dieses Medikament nicht an.“ Knapp 150 Millionen Euro gibt die GKK jährlich für Medikamente aus.

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