Suche nach Pulverschnee macht für Risiko blind
Letzter Anlassfall war Samstag bei Bad Gastein (Pongau): Ein Snowboarder ignorierte große Warntafeln auf der Keuchenscharte und fuhr in lebensgefährliches Gelände ein. Als er nicht mehr weiterkonnte, alarmierte der Mann die Bergrettung.
„Null Verständnis für Gefahren und kein Respekt“
Sieben Stunden dauerte die Bergung des russischen Snowboarders. Er hatte alle Warntafeln missachtet und war im Bereich der Keuchenscharte ins freie Gelände im hochalpinen Höhkartal abgebogen. Nach 400 Metern konnte er schließlich wegen eines tiefen Felsabhangs nicht mehr weiter. Für Einsatzleiter Roland Pfund von der Bergrettung Bad Gastein war das ein unnötiger Einsatz, in dem die Bergretter ihr Leben riskiert haben: „Das Problem ist einfach, das jeder spurfreien Pulverschnee haben will. Sie haben null Verständnis für die Gefahren und keinen Respekt.“
Der russische Snowboarder wäre bei den Temperaturen in der Nacht auf Sonntag bei Regen, Schnee und Kälte erfroren, ist Pfund überzeugt. Für die Bergrettung ist es dennoch selbstverständlich, ihn aus seiner selbstverschuldeten Lage zu retten.
Bergrettung Bad Gastein
Tourismus soll auch auf Gefahren hinweisen
Für Bergretter Roland Pfund bringen Verbote nichts, um solche Einsätze zu vermeiden: „Der Tourismus soll nicht nur von der Schönheit der Natur und der Bergwelt sprechen, sondern auch auf Gefahren und Risiken hinweisen.“ Es dürfe nicht nur mit den Schönheiten von unverspurten Hängen geworben werden, sondern auch die Warnungen vor Gefahren im freien Gelände dürften nicht fehlen.
Bergrettung Bad Gastein
Links:
- Gefährliche Rettungsaktion für Snowboarder (salzburg.ORF.at; 4.1.2015)
- Lawine: Keine Spur von Verursachern (kaernten.ORF.at; 2.1.2015)