Geretteter hat italienisches Festland erreicht
Gegen 21.30 Uhr hatte Erwin Schrümpf endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Er war müde, erschöpft, aber am Leben. „Körperlich geht es mir gut, aber ich habe viele Leichen gesehen. Das Erlebte ist schon sehr heftig gewesen. Es waren 46 Stunden in denen mir Ersticken, Ertrinken oder Verbrennen drohte. Es war einfach der absolute Wahnsinn.“
Bordbesatzung „drängte sich schamlos vor“
Zwei Tage lang hatten die Menschen an Bord der „Norman Atlantic“ nichts zu essen, nichts zu trinken, erzählt er. Die griechische Besatzung war völlig überfordert. „Es gab auf dem ganzen Schiff keinen Ansprechpartner. Was mich am meisten geschockt hat war, dass sich die Besatzung teilweise den Passagieren vorgedrängt hat bei den Rettungsbooten. Das war so schamlos.“
Italienische Marine im Dauereinsatz
Rückblickend meint Erwin Schrümpf: Sein Leben verdanke er den Rettern aus Italien. „Die italienische Marine ist im Dauereinsatz geflogen. Wenn die fünf Stunden später gekommen wären, hätten wir alle über Bord gehen müssen. Das oberste Deck war bereits so heiß, dass meine Schuhe am Boden klebten.“
APA/EPA/ANSA/Biagio Claudio Longo
Die erste Nacht am Festland hat Erwin Schrümpf in einem Hotel in Brindisi verbracht. Aber er will möglichst bald wieder nachhause, nach Seekirchen. Mittlerweile hat Schrümpf Süditalien verlassen. Gemeinsam mit einem Vorarlberger und dessen Mutter befindet er sich auf dem Weg nach Rom. Von dort werden die Geretteten nach Österreich weiterreisen, berichtete Personal der österreichischen Botschaft in Rom.
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Links:
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