Ausländische Raser: Sechs Mio. Strafen offen
Etwa 117.000 ausländische Raser wurden zuletzt in Salzburg geblitzt. Doch wenn sie die Polizei nicht sofort anhalten und zum zahlen zwingen kann, wird es schwierig. Die Salzburger Behörden können zwar eine Strafverfolgung im Ausland versuchen, aber es gibt Hindernisse: Der Täter muss persönlich ausgeforscht werden. Der Strafzettel muss zugestellt werden können. Erst eine Strafe ab 70 Euro darf innerhalb der EU vollstreckt werden.
Strafgeld bleibt im Heimatland des Rasers
Zudem bleibt das Strafgeld im Fall einer erfolgreichen Vollstreckung im Heimatland des Rasers - obwohl der in Salzburg zu schnell fuhr. Allein im letzten Jahr gab es Strafen in der Gesamthöhe von rund sechs Millionen Euro gegen ausländische Lenker - der Großteil davon muss abgeschrieben werden.
Binnen zwei Jahren stieg der Strafbetrag gegen ausländische Raser um etwa eine halbe Million Euro. Besonders viele wurden im Flachgau und im Lungau ertappt. Österreich schloss aber zuletzt Abkommen mit Bulgarien, Kroatien und Ungarn, um grenzüberschreitende Verfolgung von Verkehrssündern zu ermöglichen.
Tschechen am öftesten zu schnell unterwegs
Im Vorjahr gingen in Salzburg 117.000 ausländische Raser in die Radarfalle. Spitzenreiter waren die Autolenker aus Tschechien. Rund 13.000 von ihnen wurden geblitzt. Auf Rang zwei sind die Italiener - knapp 10.000 wurden ertappt. Danach folgen die Ungarn (rund 8.000 Geblitzte), die Polen, Slowaken und Rumänen.
Link:
- Neue Blitzer gegen deutsche Raser (salzburg.ORF.at; 20.11.2013)