Mehr geschützte Biotope: Ärger bei Bauern

Immer mehr Flächen im Land Salzburg werden unter Naturschutz gestellt - sehr zum Ärger mancher Bauern. So ist zum Beispiel in Dorfbeuern (Flachgau) die Zahl der Biotope auf mittlerweile 280 angewachsen. Bei einem Sprechtag am Dienstag wurde diskutiert.

Die einen wollen die Umwelt schützen - die anderen bewirtschaften ihre Wiesen und Felder und leben davon. Beide Seiten sind oft nicht einfach unter einen Hut zu bringen. Das zeigte der Sprechtag im Gemeindeamt in Dorfbeuern. Das Land hat die Zahl der geschützten Biotope in der Gemeinde neu geregelt.

Bauern protestieren, sie wollen wissen, was der Naturschutz für ihren Betrieb bedeutet und womit sie rechnen müssen: „Dann wird eine Veränderung nicht mehr so leicht möglich sein - und insofern hat man schon eine starke Einschränkung“, ärgerte sich Landwirtin Roswitha Reichl. „Es ist ja wirklich eine Enteignung“ Bei manchen Landwirten blieb der Eindruck: Es werden jeden Tag zwar große Flächen verbaut, aber bei der landwirtschaftlichen Nutzung schauen die Behörden ganz genau hin.

Naturschutzgebiet an der Oichten bei Dorfbeuern (Flachgau)

ORF

Geschützte Gebiete - wie etwa an der Oichten - sorgen immer wieder für Ärger zwischen Naturschutz und Bauern

Meist Entgelt für naturschutzgerechte Bewirtschaftung

Wo gibt es wertvolle Böden und welche Tiere leben dort? - Das entscheidet, ob eine Grundstück unter Schutz steht oder nicht. Manche Bauern aus Dorfbeuern bewirtschaften ihren Grund in der Nähe der Oichten. Hier entscheidet der Naturschutz, wie oft der Bauer seine Flächen mähen darf. Feuchte Wiesen gelten als wertvoll, für den Bauern sind sie schwierig zu bewirtschaften.

„Wir verstehen natürlich die Bedenken mancher Bauern“, sagt der Flachgauer Naturschutzbeauftragter Klaus Kogler. „Wir wissen, dass der Naturschutz eine gewisse Einschränkung des Eigentums bewirkt. Grundsätzlich haben wir aber eine sehr positive Erfahrung - insbesondere, weil die meisten Maßnahmen im Wege des Vertragsnaturschutzes durchgeführt werden. Das heißt: Die Eigentümer bekommen ein Entgelt für die naturschutzgerechte Bewirtschaftung ihrer Flächen.“ Und genau das wollten die Bauern in Dorfbeuern mit den Vertretern des Naturschutzes besprechen.

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