Riedenburgkaserne wird Flüchtlingsquartier

In der früheren Riedenburgkaserne in der Stadt Salzburg sollen 100 Asylwerber untergebracht werden. Die Zustimmung zu den Plänen ist breit. Für das Flüchtlingsquartier sind aber noch kleinere Umbauten notwendig.

Der Vorschlag kam am Montag von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ). Die alten Militärbauten der schon lange verkauften Kaserne sind inzwischen fast vollständig geräumt. Im Oktober übergab das Heer das Gelände offiziell an die Gemeinnützige Salzburger Wohnbaugesellschaft GSWB und an die private Baugesellschaft UBM. Die Planung für eine Wohnsiedlung auf dem Areal wird noch länger Dauern. Die Gebäude stehen damit zwischenzeitlich leer. Der Abriss beginnt voraussichtlich erst Ende 2015.

Die Riedenburgkaserne in der Stadt Salzburg

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In ehemalige Heeresgebäude in der Riedenburgkaserne sollen Asylwerber einziehen

Gleichzeitig ist das Innenministerium zurzeit auf der dringenden Suche nach Notunterkünften für Asylwerber, zu Weihnachten werden mindestens 2.500 Plätze österreichweit gesucht. Das Land Salzburg bot allerdings nur 20 an. Deshalb bot Verteidigungsminister Klug die leerstehenden Heeresbauten als Notquartiere an.

GSWB: „Helfen gerne“

Vom neuen Ko-Eigentümer GSWB heißt es dazu, dass man gerne helfe. Es gebe auf dem Gelände zumindest ein Gebäude, das geeignet sein könnte und auch über Toiletten und Duschen verfügt. Der bauliche Zustand wird gerade geprüft. Sollte das Gebäude einwandfrei sein, könnten schon in den nächsten Wochen 100 Asylwerber einziehen und Höchstens ein Jahr bleiben.

Zustimmung kommt auch vom Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ): Die Kaserne sei geeignet, man müsse in dieser Situation zusammenhalten und helfen, sagte Schaden. Und auch die Anrainer sehen die Pläne positiv. Anrainersprecher Johannes Wächter spricht gar von einem „perfekten Flüchtlingsquartier“. Die für Asyl zuständige Landesrätin Martina Berthold (Grüne) betonte, dass die Riedenburgkaserne als Flüchtlingsunterkunft eigentlich ihre Idee gewesen sei.

Rotes Kreuz soll Quartier betreiben

So gut wie fix ist inzwischen auch, wer das geplante Quartier betreiben wird: bisherigen Gesprächen zufolge wird das Rote Kreuz die Flüchtlinge versorgen.

Wann die ersten Flüchtlinge in die Kaserne einziehen können, ist noch nicht klar: Es fehlt nämlich noch eine Reihe von Genehmigungen - darunter etwa jene nach dem Feuerpolizeigesetz. Zudem dürften einige kleinere Umbauten nötig sein: „Aber alle arbeiten im Eilzugtempo und mit Hochdruck an diesem Projekt, sodass eine Unterbringung der Flüchtlinge noch in der Bedarfs-Spitze rund um Weihnachten und Neujahr nicht ausgeschlossen scheint“, so Bertholds Sprecherin Manuela Pleninger.

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