Skelett in Berghöhle: Identität bleibt unklar

Die Identität des im Oktober im Salzburger Untersberg entdeckten menschlichen Skeletts bleibt weiter unklar. Die Vermutung, es handle sich um einen 20-jährigen Salzburger, der 1929 bei einer Skiabfahrt gestürzt und in eine Höhle gefallen war, hat sich nicht bestätigt.

Die Gerichtsmedizin konnte zwar ein DNA-Profil erstellen, doch dieses stimmt mit der DNA eines Verwandten nicht überein. Die Erstellung dieses Profils war aufwendig und dauerte einige Wochen. Die Knochenfragmente lagen vermutlich rund 80 Jahre lang in einer Berghöhle und waren durchfeuchtet.

Molekularbiologe Jan Cemper-Kiesslich führte die Untersuchungen durch. „Wir haben tatsächlich ein DNA-Profil von dem Knochen bekommen“, sagte die Leiterin der Gerichtsmedizin Salzburg, Edith Tutsch-Bauer, am Freitag gegenüber APA. Doch dieses Profil habe nicht mit der Vergleichsprobe eines Familienmitgliedes des 20-Jährigen zusammengepasst.

Männliches Skelett unbekannten Alters

Fest steht, dass es sich um ein männliches Skelett handelt. Das Lebensalter des Mannes habe man aber nicht bestimmten können, so Tutsch-Bauer. „Wir haben die DNA-Analyse aus wissenschaftlichem und auch aus persönlichem Interesse gemacht, um der Familie Gewissheit zu geben.“

Der 20-Jährige war seit seiner Skiabfahrt auf dem Untersberg im März 1929 vermisst. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Obduktion, erteilte aber keinen Auftrag zur Identifizierung. Für Tutsch-Bauer war es allerdings „ethisch verpflichtend“, diese Möglichkeit zu ergreifen. Ein Polizist aus der Gemeinde Anif habe dem Team mit der Beischaffung von Vergleichsmaterial sehr geholfen, sagte die Chefin der Gerichtsmedizin. Nun sind wieder die historischen Archive gefragt, um vielleicht doch noch jene Person auszuforschen, der die sterblichen Überreste zugeordnet werden können.

Höhlenforscher fand Skelett in 150 m Tiefe

Der Geologe und Höhlenforscher Georg Zagler hatte das Skelett in rund 150 Metern Tiefe gefunden. Daneben lagen zwei Schuhe sowie Teile eins Skis und eines Stockes. Der genagelte Lederschuh mit dicken Eisenzacken ist laut Schätzungen von Geologen etwa 70 bis 80 Jahre alt. Der Ski war mit einer Riemenbindung ausgestattet. In dem angegebenen Zeitraum dürfte es weitere Vermisste auf dem Untersberg geben. „Vielleicht meldet sich jemand bei uns oder bei der Polizei“, zeigte sich Tutsch-Bauer hoffnungsvoll.

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