Neuer Betreiber: Kündigungen bei Mädchen-Projekt

Das Berufsförderungsprojekt MEET für Mädchen und junge Frauen in Elsbethen-Glasenbach (Flachgau) muss jetzt zehn Mitarbeiter kündigen. Denn nach 17 Jahren soll statt des Vereins Einstieg das Berufsförderungsinstitut BFI die Kurse übernehmen.

Das Projekt MEET hilft Mädchen und jungen Frauen, die die Schule oder die Lehre abgebrochen haben. Ihr soziales Umfeld ist oft schwierig. Rund 25 Mädchen lernen in dem Projekt ein halbes Jahr lang EDV und Handwerksberufe kennen. Quasi ein Neustart, seit 17 Jahren betrieben vom Verein Einstieg, der auf Berufssuche und Berufsfindung von Jugendlichen spezialisiert ist.

Sozialpädagogik „kein Kernbereich“ des BFI

Die Mädchen und jungen Frauen von MEET könnte das BFI wohl kaum so gut begleiten kann, befürchtet Imma Windisch vom Verein Einstieg: „Wenn sie eine Kursteilnehmerin haben, die sich nicht alleine über die Stiege gehen traut oder die sich nicht telefonieren traut oder wo man draufkommt, dass die Mama davon ist und die drei Kinder alleine zu Hause sind, dann dieses Vertrauen aufzubauen - das braucht einfach Zeit und Kompetenz. Ich glaube nicht, dass das BFI die Erfahrungen in dem sozialpädagogischen Bereich hat. Das ist der Kernbereich des Vereins Einstieg. Und es ist kein Kernbereich des BFI.“

Aber: Das BFI legte ein billigeres Angebot und habe die Projekt-Anforderungen erfüllt, heißt es aus dem Berufsförderungsinstitut. Das Arbeitsmarktservice (AMS) als Geldgeber will zurzeit nichts dazu sagen.

Drastische Folgen für Mitarbeiter

Nach 17 Jahren muss der Verein Einstieg jetzt das MEET-Projekt abgeben. Die Folgen seien drastisch, sagt Windisch: „Wir haben erfahrene Mitarbeiter, die werden gekündigt - das sind derzeit zehn. Wir haben eine ganz toll ausgebaute Werkstatt, einen Computerraum und wir haben die Vernetzung. Das wird alles in den Sand gesetzt.“

Windisch könnte sich auch vorstellen, dass der Verein Einstieg das Projekt gemeinsam mit dem BFI weiter betreut.

Link: