Hetze gegen Bettler: 20-Jähriger vor Gericht

Wegen fremdenfeindlicher Kommentare gegen Bettler steht am Donnerstag ein junger Salzburger vor Gericht. Er hatte diese Aussagen im Internet veröffentlicht - das wurde ihm zum Verhängnis.

Der 20-jährige Salzburger soll im sozialen Netzwerk Facebook gegen Bettler gehetzt haben. Laut Anklage war wörtlich von rumänischen und bulgarischen Bettlerbanden die Rede, deren Leute „Dreck“ seien, „Abschaum“ und „wertlos“. Gegen sie müsse man „etwas tun“, schrieb der junge Mann.

Zahlreiche Fälle von Hetze gegen Roma und Sinti

Dieser Prozess ist kein Einzelfall. Im Sommer wurden sieben junge Salzburger verurteilt. Sie hatten ebenfalls auf Facebook gegen Sinti und Roma gehetzt, die in Bischofshofen (Pongau) übernachtet hatten. „Diese Dreckszigeuner gehören ausgerottet, die Endlösung muss her“, so die Kommentare, die mehr als 2.000 Mitgliedern dieser Facebookgruppe zugänglich waren. Alle Angeklagten wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt, müssen also nicht ins Gefängnis.

Ebenfalls mit einer Bewährungsstrafe kam ein in Salzburg lebender Bosnier davon, weil er auf Facebook gegen Bettler gehetzt hatte. „Die gehören in die berühmtesten Duschen der Welt in Mauthausen“, war zu lesen. Ein anderer kommentierte den Nahost-Konflikt mit „Hitler hat leider nicht alle Juden umgebracht“. Auch er landete vor Gericht. Bei einem Urteil wegen Verhetzung drohen bis zu zwei Jahre Gefängnis.

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