Kritik an Biotop-Kartierungen

Viele Bauern fürchten durch die neuen Biotop-Kartierungen der Naturschutzabteilung des Landes einen Eingriff in ihr Eigentum. In Dorfbeuern (Flachgau) gibt es um ein Viertel mehr Biotope als bisher. Allerdings können die Bauern Förderungen beantragen.

Blumenwiese

fotolia.de/Ingo Bartussek

Artenvielfalt auf einer Wiese

Vor rund 20 Jahren hat das Land Salzburg erstmals Biotopkartierungen im ganzen Land durchführen lassen. Biologen haben Gemeinde für Gemeinde besucht und festgestellt, wo sich schützenswerte Lebensräume für Pflanzen und Tiere befinden. Jetzt wurden diese Kartierungen überarbeitet.

Allein in Dorfbeuern (Flachgau) ist die Zahl der Biotope von 220 auf 280 gestiegen, also um ein Viertel. Zum Beispiel Bauer Johann Kohlbacher hat dort damit wenig Freude: „Man ist enteignet. Von anderen Leuten wird bestimmt, was mit deinem Grund geschieht. Ich darf diese Flächen nicht mehr so oft mähen und nicht mehr düngen.“

Naturschutz: „Gesetzgeber zuständig“

Günther Nowotny vom Landesnaturschutz weist die Kritik zurück und verweist auf die Politik: „Die gesetzliche Beschränkung der Nutzung hat nicht die Behörde zu verantworten, sondern der Gesetzgeber, also der Landtag. Es gibt aber auch diese Angebote von Verträgen, dass Bauern diese Leistung für die Allgemeinheit abgegolten bekommen.“

Einsprüche möglich

Das heißt, Bauern können Förderungen für jene Flächen beantragen, die künftig stärker geschützt sind. Außerdem haben Grundbesitzer die Möglichkeit, die neu ausgewiesenen Biotope rechtlich zu beeinspruchen.

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