Finanzskandal: Mehr als 350 Mio. Schaden

Salzburger Landespolitiker wollten Mittwoch einen Schlussstrich unter den Finanzskandal ziehen. Der Endbericht der Wiener Beratungsfirma ITHUBA über die Auflösung der Spekulationsgeschäfte liegt vor. Der Schaden dürfte 350 Mio. Euro übersteigen.

Die Beratungsfirma ITHUBA hat in den vergangenen zwei Jahren Wertpapiere und Derivate des Landes Salzburg im Wert von 1,7 Milliarden Euro verkauft. Der Schaden aus dem Finanzskandal dürfte dennoch 350 Millionen Euro übersteigen, heißt es in der Landesregierung.

Stöckl spricht von Abschluss der Causa

„Es kann uns allen ein Stein vom Herzen fallen, dass wir das geschafft haben.“ Mit diesen Worten schloss Finanzreferent und LHstv. Christian Stöckl (ÖVP) die Salzburger Finanzaffäre im Landtagsausschuss am Mittwochvormittag ab. 99 Prozent des Portfolios seien abgebaut, nur noch vier Geschäfte im Wert von 32 Millionen Euro offen. Mit diesen 32 Millionen werde das Land aber leben müssen, sagte ITHUBA-Chef Willi Hemetsberger den Landtagsabgeordneten.

Finanzmarkt war für Verkäufe günstig

Denn diese Papiere - zum Beispiel von Meinl Airport oder Lehman Brothers seien unverkäuflich. Alles in allem könne man aber zufrieden sein, versichert Hemetsberger. Die günstige Finanzmarktlage habe dem Land dabei in die Hände gespielt.

Diese Aussagen bestätigt auch Universitätsprofessor Meinhard Lukas, den das Land für die Aufarbeitung des Finanzskandals beauftragt hatte. Trotz des positiven ITHUBA-Berichts hält Lukas an seiner Prognose fest: Der Schaden aus dem Finanzskandal werde auf jeden Fall die Summe von 350 Millionen Euro überschreiten.

Noch einige ungeklärte Probleme

Und noch seien einige Fragen offen. Es geht dabei um die Millionen-Schulden des Landes beim Wohnbaufonds, Goldgeschäfte im Wert von 150 Millionen Euro und mögliche Steuerschulden bei der Finanz.