Spar rechnet mit 30 Millionen Steuerzahlung

In Ungarn plant die Regierung Orban eine Sondersteuer für ausländische Handelsunternehmen ab 1. Jänner. Für den Salzburger Spar-Konzern würde das eine Steuerzahlung von 30 Millionen jährlich bedeuten.

Ab 1. Jänner soll die Gebühr für Lebensmittelkontrollen von bisher 0,1 Prozent des Umsatzes auf bis zu sechs Prozent erhöht werden. Den Salzburger Spar-Konzern könnte das 30 Mio. Euro im Jahr kosten.

Die neue Gebühr wäre künftig nach Umsatz gestaffelt, kleine Betriebe müssten demnach gar nichts zahlen. Treffen würde die Regelung fast ausschließlich ausländische Handelskonzerne, erklärte Rene Tritscher, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. Ungarische Handelsunternehmen seien traditionell genossenschaftlich oder im Franchisesystem organisiert und würden damit nicht nach ihrem Gesamtumsatz bemessen.

Ungarn drittwichtigster Markt für Spar

Zu einer Stellungnahme war der Salzburger Spar-Konzern bisher nicht bereit. Für das Unternehmen ist Ungarn nach Österreich und Italien der drittwichtigste Markt. Mit über 400 Filialen setzt man 1,5 Mrd. Euro um. Mehr als 14.000 Mitarbeiter beschäftigt Spar alleine in Ungarn. Von der neuen Steuer wären auch die deutschen Branchenriesen Aldi, Lidl und Metro sowie der Rewe-Konzern über seine Tochter Penny, aber etwa auch die britische Tesco.

„Bescherde bei der EU-Kommission“

„Wir werden gemeinsam mit dem europäischen Handelsverband Beschwerde bei der EU-Kommission einlegen“, kündigte Tritscher an. Spar hat laut Brancheninsidern unterdessen sämtliche Investitionen in Ungarn auf Eis gelegt.

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