Kindersitze: Kritik an Ausnahme für Taxis

Kinder dürfen per Gesetz nur in Kindersitzen im Auto transportiert werden. Taxis sind davon ausgenommen. Die Grünen protestieren und fordern eine Gesetzesänderung. Die Taxiunternehmer argumentieren mit Platzmangel und Zusatzkosten.

Bei der Taxifahrt werden die Kinder meist auf den Schoß genommen. Eigentlich ist das, der Straßenverkehrsordnung zufolge, verboten – Taxis bilden hier jedoch die Ausnahme. Ein Umstand, den die Nationalratsabgeordnete Birgit Schatz (Grüne) geändert sehen möchte: „In Österreich gibt es ein Gesetz, das vorsieht, dass Babys und Kleinkinder in speziellen Kindersitzen transportiert werden müssen. Nur eine Gruppe ist davon ausgenommen.“

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Platzmangel sei der Hauptgrund für die Notwendigkeit dieser Ausnahme sagt Erwin Leitner, Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer: „Wir haben vier verschiedene Sitzgrößen für die Kinder – da immer den richtigen mitzuführen ist nicht möglich. Man müsste immer alle vier mitnehmen und dann könnte man kein Gepäck mehr einladen.“

“Depots für Kindersitze sind finanziell nicht drin“

Taxiunternehmer klagen darüber, dass sie Depots für Kindersitze anlegen müssten, was zusätzliche Kosten bedeuten würde. Die Grünen argumentieren damit, dass in Städten wie Wien sehr wohl Taxis mit Kindersitzen zu bekommen sind. „Es kann nicht sein, dass Unternehmer-Interessen vor die Sicherheit unserer Kinder gehen. Ich appelliere an die Wirtschaftskammer, diese Blockade aufzugeben.“

Frau mit Kleinkind auf dem Arms setigt in Taxi

ORF

Man müsse ständig alle vier Größen mit sich führen und dann könne man kein Gepäck mehr transportieren, so Erwin Leitner von der Wirtschaftskammer

„Wir blocken nicht ab“, kontert Leitner „es muss nur finanzierbar bleiben. Das Taxi lebt eigenwirtschaftlich und nicht von Subventionen – man muss schauen, dass man mit den Taxitarifen halbwegs über die Runden kommt. Kindersitz-Depots, die man anmieten müsste, die zusätzliches Personal fordern, sind finanziell nicht drin“.

Die Forderung der Grünen nach einer Gesetzesänderung sei unrealistisch, sagen die Taxiunternehmer. Lösungsvorschläge sind derzeit nicht in Sicht.

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