Grenzüberschreitendes Werben um Lehrlinge

Lehrlinge sind in vielen Betrieben mittlerweile Mangelware. Auf der Berufsinformationsmesse BIM im Salzburg Messezentrum werden Jugendliche deswegen heftig umworben - von Betrieben aus Salzburg, auch aus dem angrenzenden Bayern.

Dass sie nicht wissen, was sie wollen, das kann man den vielen tausend Jugendlichen, die die Berufsinformationsmesse BIM besuchen nicht vorwerfen: Von der Mediendesignerin über den zukünftigen Rezeptionisten bis zum potenziellen Versicherungskaufmann - die Bandbreite der Berufswünsche ist groß.

Fachkräfte-Nachwuchsmangel hüben und drüben

In Bayern werden bis 2020 230.000 Fachkräfte benötigt. Betriebe suchen daher auch in Österreich - oft noch vergeblich: „Wir haben Österreicher in der Firma - aber noch keinen Lehrling“, sagt Unternehmer Hans Gschoßmann aus dem Grenzort Marktschellenberg. Gefragt ist hierzulande hingegen die Physiotherapeutenschule in Traunstein, wo man keine Matura für die Ausbildung braucht - hier sind „mittlerweile fast 50 Prozent“ der Schüler aus Österreich, weiß Susanne Rausch von Privatschule.

Denn der Wettbewerb um den Nachwuchs ist nicht nur grenzüberschreitend - er läuft auch zwischen Schulen und Betrieben. „Es wird härter. Die Schulen sind sehr dahinter, dass sie Schüler bekommen. Das spüren wir natürlich sehr“, weiß der Konditor Hubert Berger aus Lofer (Pinzgau). „Und auch bei Lehrlingen wird es immer schwieriger, vor allem Interessierte zu finden, die dann genau diesen Beruf haben wollen.“ Einen Vorteil hat die Entwicklung für die Jugendlichen: In vielen Branchen gibt es derzeit bei Lehrstellen die freie Wahl.

Link: