Altes Skelett: Erste Hinweise auf Skibergsteiger

Nach der Bergung eines ca. 80 Jahre alten Skeletts aus einer Höhle im Untersberg gibt es erste Hinweise auf den Toten. Es könnte sich um einen lange vermissten Skitourengeher aus der Stadt Salzburg handeln, der Ende der 1920er Jahre spurlos verschwand.

Das Skelett und der technische Stand der gefundenen Ski-Ausrüstung weisen darauf hin, dass der tödliche Unfall vor ca. 80 Jahren geschehen sein könnte. Mittlerweile ist dem ORF ein passender Fall eines Abgängigen bekannt. Mögliche Zusammenhänge werden nun von Fachleuten überprüft.

Aufwändiger DNA-Test notwendig

Am 21. März 1929 kam ein junger Salzburger aus der Stadt von einer Skitour auf den Untersberg nicht wieder nach Hause zurück. Seine heute noch in der Landeshauptstadt lebenden Verwandten und Nachfahren haben um Diskretion gebeten. Die Indizien legen die Vermutung nahe, dass die jetzt geborgenen Überreste eines Bergsteigers von dem jungen Mann stammen - der seit dieser Skitour in einem Frühling vor mehr als 80 Jahren verschollen ist.

Die endgültige Identifizierung des toten Skifahrers aus einer Höhle im Untersberg wird aber noch zwei bis drei Wochen dauern. Die sterblichen Überreste des Toten aus dem Jahr 1929 seien nur bruchstückhaft vorhanden, sagen die Gerichtsmediziner. Sie müssen die DNA daher aus den Knochen entnehmen. Das brauche Zeit. Die DNA aus den gefundenen Knochen wird mit der DNA des 99 Jahre alten Bruders des Abgängigen verglichen. Die Pathologen untersuchen die Skelettteile auch auf besondere Anzeichen oder Verletzungsmuster, die auf die genaue Todesursache hinweisen könnten.

Skifahren Otto Lang Untersberg Ski

Archiv Lang / Seattle

Salzburger Skifahrer in den späten 1920er-Jahren, hinten Salzburger Hochthron auf dem Untersberg

Passender Fall im Landesarchiv registriert

Im Salzburger Landesarchiv ist ein solcher Fall tatsächlich registriert. Es heißt, ein 20-Jähriger sei bei der Abfahrt vom Hochthron auf der Salzburger Seite des Untersberges verschwunden. Er hatte sich von seinen Skifreunden getrennt, weil er langsamer fuhr. Der Skibergsteiger war durch Erfrierungen behindert, die er sich einige Jahre davor am Untersberg zugezogen hatte weil er eine Nacht in Winter im Freien verbringen musste. Schon damals hieß es, der 20-Jährige könnte in eine Felsspalte - also eine Doline - gestürzt sein.

Möglicher Unfallhergang

Der junge Tourengeher dürfte durch die Schneedecke durchgebrochen, in die Doline gefallen und weiter rund 50 Meter abgestürzt sein, vermutet der Höhlenforscher Georg Zagler: „Die Höhle hat oben eine leichte Schräglage, dass es ihn vermutlich mehrmals überschlagen hat. Es ist anzunehmen, dass er auf der Stelle tot war.“ In der Folge verwesten die sterblichen Überreste. Schmelz- und Regenwasser rissen die Knochen und Ausrüstungsteile immer weiter in die Tiefe.

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