Spitalsärzte enttäuscht über Angebot

Enttäuscht reagieren die Spitalsärzte auf das Angebot der Landeskliniken und nennen es zynisch. Vier bis acht Millionen Euro mehr - je nach Rechenart - aber keine Erhöhung des Grundgehalts, hat die SALK-Leitung präsentiert.

„Furchtbar, unglücklich und eigentlich kein Angebot“, so nennen die Vertreter der Spitalsärzte das aktuelle Angebot ihres Arbeitgebers. Je nach Betrachtungsweise will das Land zwischen vier und acht Millionen Euro mehr für die Ärzte ausgeben. Allerdings soll nicht, wie von den Spitalsärzten gefordert, das Grundgehalt erhöht werden. Die Erhöhung werde ausschließlich für Nachtdienste, Rufbereitschaften und Verwaltungstätigkeiten bezahlt.

Spitalsreferent Christian Stöckl (ÖVP) und SALK-Geschäftsführer Paul Sungler sprechen in einer Aussendung von einer 48-Stunden-Regelung, in Summe jährlich 4,5 Millionen Euro mehr Gehalt sowie 30 zusätzliche Ärzte für die Salzburger Landeskliniken. Sungler betont, es handle sich um ein erstes Angebot, das nicht in Stein gemeißelt sei. Man müsse jetzt mit den Ärzten verhandeln.

Stöckl: Mehrbelastung für Landesbudget

„Das Angebot an die Ärzte in den Salzburger Landeskliniken betreffend das Gehaltssystem NEU ab 2015 verursacht für das Land Salzburg jährlich eine finanzielle Mehrbelastung von vier Millionen Euro“, sagt Stöckl. Zudem müsse eine einmalige Summe von 4,5 Millionen Euro aufgebracht werden, um für alle Bediensteten sämtliche nicht angerechneten Vordienstzeiten aus der Vergangenheit abzugelten, ergänzt Stöckl.

Die Umstellung auf das neue Gehaltsschema braucht allerdings Zeit, sagt Sungler. Bis Mitte 2015 solle jedoch umgestellt sein, die Gehaltserhöhung werden dann rückwirkend ab 1. Jänner 2015 ausbezahlt, so Sungler. Auch die Journaldienstzulage werde erhöht und der Stundensatz für die Rufbereitschaft verdreifacht. Alle Dienstpläne müssen bis Ende November gesetzeskonform vorliegen.

Gehaltserhöhung soll rückwirkend bezahlt werden

Ob die 800 Salzburger Spitalsärzte diesem Angebot ihres Arbeitgebers zustimmen, ist fraglich. Ihre zentrale Forderung nach einer Erhöhung des Grundgehalts bleibt im vorliegenden Angebot unerfüllt. Weil die EU kürzere Arbeitszeiten vorschreibt, ist der Druck auf die österreichischen Spitäler jedoch enorm. In Kärnten hat es bereits Streiks der Ärzte gegeben. Dort hatte das Land 15 Prozent mehr Geld geboten, die Kärntner Ärzte fordern aber weiter 30 Prozent mehr Gehalt. In der Steiermark wird das Ärzte-Grundgehalt um zehn bis 18 Prozent steigen.

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