Barrierefreiheit: Kritik an „neuer“ Linzergasse

Die Linzergasse in der rechten Salzburger Altstadt sei weiterhin nicht barrierefrei - obwohl sie erst kürzlich um 2,6 Mio. Euro ein neues Pflaster erhalten habe. Das kritisieren Behinderte und die grüne Bürgerliste.

Bei der geplanten Pflasterung der Getreidegasse auf der anderen Salzachseite müsse auf Barrierefreiheit mehr Rücksicht darauf genommen werden, fordern die Kritiker. Lokalaugenschein des ORF: Auf den ersten Blick passt alles, der neue Steinbelag sieht recht gut aus. Vom Platzl bei der Staatsbrücke bis hinauf zum ehemaligen Centralkino ist die Linzergasse saniert worden.

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Geschäftseingang in der Linzergasse

„Geschäftsleute ignorieren Kunden“

Auf Rollstuhlfahrer wie Manfred Fischer ist aber offensichtlich vergessen worden. Er kommt in etliche Geschäfte weiterhin nicht hinein. Er scheitert an den zu hohen Schwellen: „Ich kann es mir nicht erklären, weil 15 Prozent der Menschen haben Behinderungen. Und das ist ein Kundenpotenzial, das die Geschäftsleute fast vollständig ignorieren.“

„Zehn Jahre wurden nicht genutzt“

Fischer nennt die Engel-Apotheke als positive Ausnahme. Sie hat einen barrierefreien Eingang: „In Österreich gibt es das Behindertengleichstellungsgesetz. Bis Ende 2015 müssten alle Geschäfte und Restaurants barrierefrei zugänglich sein. Man hätte hier zehn Jahre Zeit gehabt, und die wurden nicht genutzt.“

Forderungen für neue Getreidegasse

Die grüne Gemeindrätin Ingeborg Haller (Bürgerliste) sagt, auch die Stadt sei gefordert. Sie müsse Geschäftsleute und Hausbesitzer aufklären. Schon bald soll die Sanierung der weltbekannten Getreidegasse beginnen. Haller schlägt vor, den Behindertenbeirat der Stadt in die Planung mit einzubeziehen.

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