Feuer: Studentenheim zwei Mal evakuiert

Am Freitagnachmittag musste in Salzburg ein Studentenheim zum zweiten Mal evakuiert werden: In einer Zwischenwand hatte das Feuer von Freitagfrüh weitergeglost. Bei einer Kontrolle fiel der Feuerwehr die heiße Mauer auf. Ursache des Brandes war ein kaputtes Backrohr.

Da bei dem Glimmbrand im Lauf des Freitags große Mengen Kohlenmonoxid entstanden waren, ließ Einsatzleiter Klaus Gogg das Gebäude sicherheitshalber noch einmal räumen. Die Helfer hatten nach dem Einsatz am Freitagmorgen noch bis etwa 9.30 Uhr Brandwache gehalten und waren dann abgerückt. Mittags wurde eine neuerliche Kontrolle durchgeführt, und dabei stellten die Feuerwehrleute fest, dass die Wand an der Stelle, wo in der Früh die Küche gebrannt hatte, dermaßen heiß war.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Weichfaserplatte gloste, giftige Gase

Wegen der Hitze stemmten sie die acht Zentimeter starke Ziegelmauer auf einer Fläche von rund fünf Quadratmetern auf und entdeckten, dass sich dahinter eine zwei Zentimeter starke Weichfaserplatte als Dämmung befand, die wegen des Feuers zu glosen begonnen hatte. „Es kam kaum Luft dazu, deswegen hat es geglost und den starken Kohlenmonoxidaustritt verursacht. Das ist hochgiftig“, so der Feuerwehr-Experte Gogg.

Bewohner mussten wieder aus dem Haus

Der Einsatzleiter beauftragte die Heimleitung, das Gebäude zu evakuieren. Das sei auch rasch erfolgt. Rund 50 Studierende mussten also neuerlich ins Freie. Da zunächst nicht klar war, wie weit diese Dämmung im Gebäude reicht, hätte sich der Glimmbrand theoretisch auf das ganze Haus ausbreiten können. Zum Glück war das aber nicht der Fall, weil eine Stahlbetondecke anschließt. Daher konnte die Evakuierung nach Ablöschen des Feuers bald wieder aufgehoben werden. Gogg geht davon aus, dass der Einsatz nun endgültig beendet ist. Zur Sicherheit wird er aber noch zwei Kontrollen durchführen.

Defekt an Backrohr als Auslöser

Geklärt scheint nun auch die Brandursache zu sein: Die Erhebungen des Landeskriminalamtes und der Landesstelle für Brandverhütung ergaben, dass das Feuer durch einen technischen Defekt im Bereich eines Einbau-Backrohres ausgelöst worden sein dürfte. Hinweise auf Brandstiftung oder fahrlässiges Handeln konnten nicht festgestellt werden, sagte Polizei-Sprecherin Eva Wenzl. Die Gemeinschaftsküche wurde durch das Feuer zerstört.

Was geschah am Morgen?

Als die Feuerwehr gegen 5.30 Uhr beim Studentenheim der Österreichischen Jung Arbeiterbewegung in der Strubergasse eintraf, drangen Rauchschwaden aus dem Fenster der Gemeinschaftsküche im ersten Stock. Die meisten der über 100 Bewohner standen bereits vor dem Studentenheim, einige Weitere wurden von der Feuerwehr ins Freie gebracht.

„Brandschutztüren haben Katastrophe verhindert“

Die Löscharbeiten selbst gingen dann ganz schnell - auch wegen der Brandschutmaßnahmen in dem Heim: Verschlossene Rauch- und Brandschutztüren haben ein Übergreifen der Flammen auf das restliche Studentenheim verhindert sagt Einsatzleiter Horst Reiter von der Salzburger Berufsfeuerwehr. „Das hat hier möglicher Weise sogar eine Katastrophe verhindert.“ Verletzt wurde bei dem Feuer niemand.