Größtes Skigebiet Österreichs projektiert

Zwischen Zell am See, dem Glemmtal bei Saalbach (beide Pinzgau) und Fieberbrunn im Tiroler Unterland entsteht ab Frühling 2015 das größte zusammenhängende Lift- und Skigebiet Österreichs. Der Zusammenschluss läuft über eine neue Seilbahn beim Reiterkogel.

Wenn es um die Wahl des Winterurlaubs geht, dann ist die Zahl der Pistenkilometer und die Fläche des Skigebiets für viele Gäste ausschlaggebend. Deshalb arbeitet der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang derzeit an einem Zusammenschluss mit Fieberbrunn in Tirol.

Saalbach im Winter

Saalbach-Hinterglemm Tourismus

Saalbach

20 Mio. Euro von Tiroler Seite investiert

Im Winter 2015/16 solle die Verbindung fertig sein, kündigte Helmuth Thomas, Geschäftsführer der Saalbacher Bergbahnen, am Mittwoch bei einem Pressegespräch der Pinzgauer Skiregionen Schmitten Zell am See, Kitzsteinhorn Kaprun und Skicirkus Saalbach Hinterglemm Leogang an. Die neue Bahn werde von Fieberbrunn auf den Reiterkogel zwischen Saalbach und Hinterglemm führen. Rund 20 Mio. Euro nimmt Fieberbrunn dafür in die Hand, die Salzburger stellen den Grund für die Bergstation der Bahn zur Verfügung.

Baubeginn im Frühling 2015

Mit dem Bau der neuen Verbindung werde im nächsten Frühjahr begonnen, sagte Thomas. Der Zusammenschluss werde den Skicircus weltweit unter die Top 3 der größten Skigebiete der Welt heben, erklärte Thomas. Das sei für die Gäste sehr attraktiv. „Die Größe eines Skigebiets ist ein Wettbewerbsvorteil. Heute noch mehr als in den vergangenen Jahren“, ist Ferdinand Eder, Obmann des Fachverbands der Salzburger Seilbahnwirtschaft, sicher.

Pinzgauer Trilogie

Die seit dem Jahr 2000 bestehende Zusammenarbeit der drei Pinzgauer Skigebiete hat sich bewährt. Die drei Kooperationspartner investierten heuer rund 54,4 Mio. Euro in neue Angebote, Lifte, Pisten und Schneesicherheit. Im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang entstanden zwei neue Bergbahnen und ein neuer Speicherteich. Die Gletscherbahnen Kaprun haben mit dem Bau von zwei neuen Bahnen, dem Gletscherjet 3 und 4, auf dem Kitzsteinhorn begonnen. Die Lifte sollen bis zum Winter 2015/16 zur Verfügung stehen.

Die Schmittenhöhebahn aktiviert die frühere Abfahrt nach Viehhofen für Freerider (die abseits der Pisten fahren). Derzeit laufen die Behördenverfahren, um künftig die Abfahrt auch mit einem Lift zu ergänzen. Man werde dafür rund 25 Mio. Euro in die Hand nehmen, kündigte Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG, an. Wann dieser Lift realisiert werde, stehe aber noch nicht fest.

Angebote für Tourengeher

Immer wichtiger werden für die drei Skigebiete Angebote für Freerider und Tourengeher. Am Kitzsteinhorn, wo im Vorjahr erstmals zwei Skitourenrouten geöffnet wurden, hat man gute Erfahrungen gemacht. „Wir hatten bis zu 600 Tourengeher pro Tag“, berichtete Norbert Karlsböck, Vorstand der Gletscherbahnen Kaprun AG. Die Schmittenhöhebahn AG hat in Thumersbach die vor 15 Jahren aufgelassene Piste auf dem Ronachkopf für Tourengeher und Schneeschuhwanderer reaktiviert. „Wir erwarten dadurch eine Entlastung unserer Pisten“, sagte Egger. Tourengeher auf Pisten stellten immer auch ein Gefahrenpotenzial dar.

Pinzgau: 338 Pistenkilometer zu betreuen

Die drei Pinzgauer Skigebiete verfügen zusammen über 338 Pistenkilometer, 106 Bahnen und Liftanlagen, zehn Snowparks sowie 982 Beschneiungsanlagen. In der vergangenen Wintersaison 2013/14 setzten sie mit 1.059 Mitarbeitern 104 Mio. Euro um. 2012/13 waren es 110 Mio. Euro gewesen.