Klinikärzte wollen weiter mehr arbeiten

Der Arbeitszeitkonflikt an den Landeskliniken hat sich vorerst leicht entspannt. In einer Umfrage haben sich die Mediziner mit großer Mehrheit für eine Übergangsfrist ausgesprochen. Damit könnten sie 60 Wochenstunden arbeiten. Die EU verlangt ab 2015 eigentlich 48 Stunden.

Die EU-Vorgabe ist klar: Ab 1. Jänner 2015 sollen Spitalsärzte nur mehr 48 Wochenstunden arbeiten. Aber die Union erlaubt noch Übergangsfristen. Dafür ist die Zustimmung der Mediziner notwendig. Und die wollen sie offenbar geben. In einer Umfrage haben 86 Prozent der befragten Ärzte für eine entsprechende Betriebsvereinbarung gestimmt.

Diese Übereinkunft würde ab dem 1. Jänner zumindest 60 Wochenstunden Arbeit erlauben. Derzeit sind ja bis zu 72 Stunden möglich.
Bei einem „Nein“ der Ärzte wäre Feuer am Dach gewesen: Dann hätten die Mediziner der Landeskliniken ab 1. Jänner nur noch 48 Stunden arbeiten dürfen - und das Land als Spitalseigentümer hätte mit einem großen Medizinermangel zu tun gehabt.

Forderungen nach höheren Grundgehältern

Das „Ja“ für die Übergangsfrist verbinden die Spitalsärzte aber mit Forderungen: Es müsse rasch eine Gehaltsreform kommen, die ja gerade zwischen Land, Kliniken und Ärztekammer verhandelt wird. Zudem greift die EU-Regelung spätestens in sieben Jahren. Ab dann dürfen die Mediziner maximal 48 Wochenstunden arbeiten, es gibt keine Ausweichmöglichkeiten mehr.

Durch die kürzeren Arbeitszeiten fürchten die Ärzte große Lohnverluste - von mehreren hundert Euro pro Monat ist die Rede. Viele Mediziner drohen damit, die Landeskliniken zu verlassen, sollten die Grundgehälter nicht deutlich steigen.

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