Lkw in ÖBB-Stromleitung: Fahrer gerettet
Christoph Pentz / Freiwillige Feuerwehr Zell am See
15 Kilovolt Hochspannung der Eisenbahn auf dem Laster, dann fließt der Wechselstrom in den Boden, schlägt bei den Hinterreifen über. Zuerst entsteht ein Schwelbrand, dann kommt der Vollbrand im hinteren Teil des Lastwagens.
Höchste Lebensgefahr
Der Lenker musste in dieser Situation im Führerhaus eine halbe Stunde ruhig bleiben, seine Angst bekämpfen, bis zu seiner Befreiung und Rettung ausharren. Er hatte laut Experten größtes Glück: Nur in seinem Bereich an dem Fahrzeug gab es keine Rauchentwicklung. Der Mann wurde bei dem Inferno - wie durch ein Wunder - nur leicht verletzt. Sein Lkw wirkte wie ein „Faraday`scher Käfig“.
Der Lastwagen hatte einen Kleinbagger geladen, der mit dem Lkw-Hydraulikkran auf der Ladefläche gesichert war. Dieser Kran berührte bei dem Unfall die ÖBB-Oberleitung und blieb am Fahrdraht hängen.
„Ich habe selbst mit dem Mann gesprochen, es geht im offenbar gut“, sagte Gerhard Blassnigg, Kommandant der Feuerwehr Zell am See, am Freitagabend zur APA: „Der Vorfall ist glimpflich ausgegangen, weil der Chauffeur richtig reagiert hat und nicht ausgestiegen ist. Solange das Fahrzeug auf den vier Rädern steht, besteht keine Gefahr. Allerdings haben die Reifen bei unserem Eintreffen schon lichterloh gebrannt.“
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Lenker blieb cool sitzen
Nach Eintreffen des ersten Tanklöschfahrzeuges wurden die brennenden Reifen mit zwei Hochdruckrohren aus gesicherter Entfernung gelöscht. Laut dem Feuerwehrkommandanten musste der Fahrer rund eine halbe Stunde im Fahrzeug verharren, bis der Strom abgeschaltet werden konnte. „Wir haben ihm zugerufen, dass er unbedingt im Lkw sitzen bleiben muss“, sagte Blassnigg. Nach Erdung der Oberleitung durch den Einsatzleiter der ÖBB konnte das Rote Kreuz den Fahrer retten. Die Feuerwehr zog den Lkw von den Gleisen.
Oberleitung repariert
Die Oberleitung der in diesem Bereich zweigleisig geführten Westbahn wurde durch den Ladekran des Lkw zum Teil abgerissen. Mitarbeiter der ÖBB waren nach dem Unfall damit beschäftigt, den Bahnübergang und die Oberleitung wieder instand zu setzten. Blassnigg zufolge konnte ein Gleis bis 21.00 Uhr, das zweite rund zwei Stunden später wieder freigegeben werden.
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