Ebola-Alarm: Leichte Entwarnung

Im Fall jenes 15-Jährigen aus Liberia, der in der Stadt Salzburg aufgegriffen, gibt es leichte Entwarnung: Von einem ursprünglich befürchteten Verdachtsfall auf Ebola könne nicht gesprochen werden, sondern allenfalls von einem Risikofall, betonen die Ärzte.

Weil Liberia ein vom Fieber betroffenes Gebiet ist, wurde der Jugendliche zur Abklärung ins Landeskrankenhaus gebracht. Er liegt auf der Isolierstation und wird voraussichtlich noch knapp eine Woche lang bleiben. Erhöhte Körpertemperatur (37,5 Grad), aber noch kein Fieber - so wurde der Zustand des Burschen Dienstagfrüh beschrieben. Er wird von speziell für diesen Fall geschultem Personal der Landeskliniken betreut.

Familie des Flüchtlings an Ebola verstorben

Der Flüchtling hatte gegenüber der Polizei angegeben, dass er seine Eltern bis zu deren Fiebertod betreut habe, aus Angst vor Erkrankung sei er dann über den Seeweg nach Europa geflüchtet. Ob der junge Mann tatsächlich an Ebola erkrankt ist, kann allerdings noch nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die Inkubationszeit von Ebola beträgt zwei bis 21 Tage - eine Flucht von Afrika nach Europa nimmt mindestens 14 Tage in Anspruch. Was die Ärzte, die Behörden und die Öffentlichkeit wissen, stützt sich in erster Linie auf die Aussagen des 15-Jährigen, und die sind mit Vorsicht zu genießen - klare Beweise fehlen.

Weiteres Vorgehen in Planung

Für Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) ist es zu früh, um von einem konkreten Verdachtsfall zu sprechen - passender sei der Begriff Risikofall. Dennoch sei der Notfallplan vorsorglich aktiviert worden. Bei seinen Verwandten kann sich der junge Mann, aufgrund der Inkubationszeit, nicht abgesteckt haben, wenn, dann auf der Flucht nach Europa.

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) sagte Dienstagvormittag, sie rechne mit Klarheit bis zum Abend. Der Patient selbst fühle sich jedenfalls gesund und habe einen sehr guten Appetit.

Ebola-Schulungen seit Monaten

In den Salzburger Landeskliniken wurde in den vergangenen Monaten ein Ebola-Einsatzteam geschult. Experten der Infektiologie, der Hygiene, des Labors und der Pflege arbeiten eng zusammen und haben einen genauen Ablaufplan erstellt. In Östererich gab es in den vergangenen Wochen fünf Ebola-Verdachtsfälle, alle waren negativ.

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