Sparpläne: Hoffen auf „Nein“ der ÖVP

Nach Bekanntgabe der Bundesheer-Sparpläne durch Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) am Freitag hofft man in Salzburg jetzt, dass die ÖVP Klugs Plänen nicht zustimmt. Klug will unter anderem die Strucker-Kaserne in Tamsweg schließen.

Zudem will der Minister auch die Militärmusik in Salzburg auflösen. In der Struckerkaserne Tasmweg (Lungau) sind derzeit 70 Mann Kaderpersonal fix stationiert, dazu kommen rund 100 Grundwehrdiener und Kursteilnehmer. Das Bundesheer ist somit einer der größten Arbeitgeber im Bezirk. Tamswegs Bürgermeister Georg Gappmayer (ÖVP) hofft auf ein „nein“ seiner Parteifreunde in der Bundes-ÖVP zu den Plänen von Verteidigungsminister Gerald Klug.

„Wir haben auch Signale in diese Richtung. Ich will da nicht vorgreifen, aber wir werden alles für die Erhaltung der Kaserne tun", betont Gappmayer.“

Haslauer: „Nicht mehr als eine Diskussionsgrundlage“

Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer betonte in der ORF-ZIB 2 noch einmal, dass die Entscheidung für ihn noch nicht fix sei: "Das ist lediglich eine Grundlage, die jetzt zur Diskussion steht. Aber Klugs Plan ist mit der Bundes-ÖVP noch nicht akkordiert und daher ist die Entscheidung für mich auch noch nicht gefallen.

Ich habe natürlich Verständnis für die Budgetnöte des Herrn Verteidigungsministers. Aber er muss auch Verständnis für unsere Sorgen haben. Das Papier ist für mich daher eine Diskussionsgrundlage. Darüber muss geredet und verhandelt werden und dazu bin ich selbstverständlich auch jederzeit bereit, betonte Haslauer.

Empörung im Lungau über geplante Schließung

In der Lungauer Bevölkerung ist die Meinung zu den Schließungsplänen einhellig ablehnend. „Das ist eine Sauerei. Den Herren in Wien ist offenbar nicht bewusst, dass an der Kaserne das Schicksal ganzer Familien dranhängt, die hier hergezogen sind und bei einer Schließung dem Lungau eben wieder den Rücken kehren werden. Und so wird der Lungau immer weiter geschwächt“, meint ein Lungauer.

Und ein anderer ergänzt. „Den Satz in den Mund zu nehmen, für Katastrophen sei die Feuerwehr zuständig und nicht das Bundesheer, das ist wirklich eine Frechheit. Alle Feuerwehren hier haben freiwillige Mitglieder. Diese Schließungspläne sind eine Katastrophe, ich muss mich dafür fast schämen.“

Schaden: „Verstehe Auflösung der Militärmusik nicht“

Das Vorhaben, auch die Salzburger Militärmusik aufzulösen, versteht nicht einmal Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden, ein SPÖ-Parteifreund Klugs. „Ich möchte ihm von dieser Stelle nichts ausrichten. Aber wenn man mich fragt, ob ich das verstehe, dann muss ich sagen: Ich verstehe es nicht“, sagt Schaden.

Um seine Sparpläne umzusetzen, braucht der Verteidigungsminister die Zustimmung des Koalitionspartners.

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