28-Jähriger nach Drogenparty tot

Ein 28-Jähriger ist Montag in Bürmoos (Flachgau) an den Folgen einer Drogenparty gestorben. Ein weiterer Mann konnte knapp gerettet werden. Es ist der vierte Drogentote in den letzten Jahren in der 4.700-Einwohner-Gemeinde. Welche Substanzen verwendet wurden, ist noch nicht klar.

Es war bereits dunkel, als Rettung und Polizei Montagabend bei dem Haus mitten in einem kleinen Gewerbegebiet eintrafen. Für den 28-jährigen Bürmooser kam jede Hilfe zu spät. Sein Freund wurde - in Lebensgefahr schwebend - mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

Polizeiauto vor Wohnhaus in der Nacht

ORF

Der 28-Jährige wurde von seiner Schwester tot in dem Wohnhaus entdeckt

Schwester fand toten Bruder und seinen Freund

Die Schwester des Toten dürfte dem Mann das Leben gerettet haben. Sie erreichte ihren Bruder den ganzen Tag über nicht am Telefon - es ging um den gemeinsamen Hund. Sie machte sich schließlich auf den Weg zum Haus und fand ihren Bruder leblos in seiner Wohnung. Sein Freund lebte noch und war sogar ansprechbar. Gegen 19.00 Uhr verständigte sie die Rettung.

Wie es genau zur tödlichen Dogendosis kam, muss die Polizei noch herausfinden. Auch was die beiden Männer genau konsumierten, lässt sich noch nicht sagen. Von beiden war aber im Ort bekannt - so heißt es -, dass sie Drogen nahmen. Eine Obduktion der Leiche 28-Jährigen soll jetzt die genaue Todesursache und Hinweise auf die Substanzen, die er konsumierte, bringen.

Mehrere Drogentote in Bürmoos in letzten Jahren

Im Ort ist die Bestürzung groß: Der 28-Jährige war Sohn eines Unternehmers. Er arbeitete bis zuletzt im elterlichen Betrieb mit, dürfte aber schon seit Jahren mit seiner Drogensucht zu kämpfen gehabt haben.

Seit Jahren beschäftigt eine äußerst aktive Drogenszene in und um Bürmoos immer wieder die Behörden. Innerhalb der letzten drei Jahre gab es in Bürmoos innerhalb kürzester Zeit vier Drogentote.

Die Gemeinde reagierte darauf, sagt Bürgermeister Peter Eder (SPÖ): „Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier eine Gemeinde irgendwie mehr tun kann als das, was wir schon tun. Wir haben von Kindesalter weg alle Betreuungseinrichtungen, die die Gemeinde finanziert - von schulischer Nachmittagsbetreuung über ein großes Jugendzentrum bis hin zu Streetwork. Hier tun wir sehr viel und haben auch intensive Vernetzungstreffen von Schulen, Polizei und den wichtigsten Einrichtungen, die mit Jugendarbeit zu tun haben.“

Bürgermeister sieht Polizei am Zug

Eder sieht jetzt die Polizei am Zug: „Hier wir die Exekutive ansetzen müssen - nämlich daran, dass man die Leute ausschaltet, die dafür sorgen, dass Jugendlichen zu den Drogen kommen.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar