Streit um Flüchtlinge: 40 mehr für Gastein?

Die Gemeinde Bad Gastein (Pongau) wehrt sich gegen die Unterbringung von weiteren 40 Flüchtlingen. Das hat Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) nun Landesrätin Martina Berthold (Grüne) mitgeteilt. Die Politikerin hat kein Verständnis für die Reaktion. Es gehe nur um zwei Monate.

In Bad Gastein sind bereits seit langem Flüchtlinge untergebracht - im Gegensatz zu vielen anderen, auch deutlich größeren Gemeinden im Land, sagte Bürgermeister Steinbauer. Seit zehn Jahren beherberge Bad Gastein rund 60 Flüchtlinge.

Bad Gastein fühlt sich im Stich gelassen

Jetzt sollen laut Plänen von Bundes- und Landesregierung weitere 40 dazukommen, und zwar in der örtlichen Jugendherberge unweit der Gemeindesiedlung beim Bahnhof. Steinbauer lehnt das ab. Bad Gastein leiste bei der Flüchtlingsunterbringung bereits jetzt einen weitaus größeren Anteil als andere Gemeinden, sagte er.

Landesrätin verärgert

Die zuständige grüne Landesrätin Martina Berthold reagierte verärgert und zeigte sich auch erstaunt, dass Steinbauer seinen Brief an sie vorab publiziert habe und nicht erwähne, dass es nur um zwei Monate gehe. Berthold sagte dem ORF am Samstag auf Anfrage, die 40 Flüchtlinge würden in der Jugendherberge Bad Gastein nur vorübergehend untergebracht, bis die kommende Wintersaison im Tourismus wieder beginne.

Während dieser Zeit würden andere Quartiere gesucht, um Lösungen zu finden. Diese zwei Monate seien für die Gemeinde zumutbar, ist Berthold überzeugt. Sie habe den Bürgermeister vorab über die Pläne voll informiert. Steinbauers Brief an Berthold ist seit Samstagmittag auch auf dem Profil des Gemeindepolitikers in Facebook zu lesen.

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