Dschihad-Gefahr: Mutter appelliert an Sohn

In der Oberpinzgauer Stadt Mittersill sorgt das mutmaßliche Abtauchen zweier junger Männer in den „Heiligen Krieg“ der Islamisten in Syrien weiter für Gesprächsstoff. Nun appelliert die Mutter eines Abgängigen. Die zwei mögen sich rasch melden und in Frieden zurückkommen.

Die Ungewissheit ist für sie das Schlimmste. Seit genau einem Monat bangt die Mutter von Kristjan um ihren 26 Jahre alten Sohn. Der gebürtige Bosnier verschwand, und niemand weiß nun, wo er sich aufhält. Er meldete sich nur noch ein einziges Mal in Mittersill - und zwar telefonisch am 20. August, um die Familie zu beruhigen, sagt seine Mutter.

Dschihadist aus Mittersill

ORF

Seine Familie bittet Kristjan, doch möglichst bald nach Hause zu kommen und nicht in den Nahen Osten zu reisen

Seit Wien-Reise stark verändert

Der Maschinenschlosser gilt als ruhig und eher verschlossen. Seit er allerdings im Februar ein paar Tage bei Freunden in Wien verbrachte, änderte sich alles. Er könnte unter Radikale geraten sein. Sicher ist, dass er vom Christentum zum Islam konvertierte, sich einen langen Bart wachsen ließ, die Arbeit aufgab und zu Hause fast nichts mehr erzählte, so die Mutter: „Ich weiß es nicht, ob er nach Syrien gegangen ist. Es könnte tatsächlich sein, so komisch wie er zuletzt war. Ich mache mir große Sorgen.“

Freitagsgebete in der Moschee

Als neuen Moslim kennt man Kristjan in der Mittersiller Moschee. Er wird als regelmäßiger Besucher beschrieben und das offenbar schon seit zwei Jahren, berichtet Hüseyin Turan vom türkisch-islamischen Kulturverein in Mittersill: „Er ist pro Monat ein oder zwei Mal zum Freitagsgebet zu uns gekommen.“

Das Zuhause für die christlich-bosnische Familie ist Mittersill nun schon seit langer Zeit. Die Mutter des jungen Mannees appelliert nun dringend an ihren Sohn: „Mein lieber Bub. Du hast mir doch versprochen, dass du wieder nach Hause kommst. Bitte! Wir sind unendlich traurig ohne dich.“

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