Theaterstück für ein „Recht auf Stille“

Musikberieselung ist allgegenwärtig: beim Einkaufen, im Restaurant. Das Recht auf Stille forderte der österreichische Autor Gert Jonke in seiner „Chorphantasie“. Das Stück wird ab Donnerstag im Odeion in Salzburg-Mayrwies gespielt.

Eine Dirigentin, die von oben herab ihre Meinung sagt: Das Publikum muss einstecken, was sich eigentlich gegen Musiker richtet. In der „Chorphantasie“ wird aber besonders eine Gesellschaft kritisiert, die sich der sogenannten Klangverschmutzung hingibt und die Stille abgeschafft hat: „Mich selber betrifft Stille sehr“, sagt Regisseurin Hildegard Starlinger. „Ich mag die Stille. Ich gehe einmal im Jahr in die Stille, um mich zu erholen. Und finde einfach, dass wir zugemüllt werden mit allem möglichen Klangmüll. Das ist ein sehr, sehr persönliches Thema.“

Theaterstück "Chorphantasie" im Odeion in Salzburg-Mayrwies

ORF

Gehörlose und hörende Schauspieler auf der Bühne

In der Stille ist der Gebärdenchor am Wort: Diese Zusammenarbeit von gehörlosen Schauspielerinnen und Dolmetscherinnen gibt dem Stück besonderen Charakter: „Es ist bereits das zweite Mal, dass ich Theater spiele“, sagt taubstumme Schauspielerin Jasmina Marian. „Es waren zwei Dolmetscher dabei und wir zwei Gehörlose - und es hat wunderbar funktioniert. Es ist ein sehr feines Stück und es hat Spaß gemacht.“

Die „Chorphantasie“ versteht sich auch als Ermunterung, sich nicht nur Stille, sondern auch andere Eigenarten zu leisten.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar