Dicke Luft an den Schulen

Zu trocken, zu warm und oft auch zu stickig - so lässt sich die Luftqualität in den Klassenzimmern beschreiben. In der Stadt werde meist aufgrund von Straßenlärm zu wenig gelüftet, aber auch in Schulen am Land gibt es schlechte Luft.

Eine Studie des Umweltbundesamtes hat ergeben, dass in etwa fünfzig Prozent der österreichischen Schulen die Luftqualität nicht einem adäquaten Arbeitsplatz entspricht. Zum einen liegt es daran, dass das Lüften unterschätzt wird und zum anderen daran, dass es in den Klassenzimmern oft nur Oberlichtfenster gibt, bei denen ein gründliches Lüften schwierig ist.

Lüftungsanlage bringt gute Luft

In Grundschulen kommt noch ein rechtlicher Faktor dazu: denn gelüftet werden darf nur wenn eine Lehrperson in der Klasse ist. Die wenigsten Schulen verfügen zudem über eine Lüftungsanlage. Anders bei der Öko Hauptschule in Straßwalchen. Seit 2002 wird nicht nur über die Fenster gelüftet, sondern auch über eine automatische Lüftungsanlage.

Lüftungsampel

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Mit einer Lüftungsampel wird die Raumluftqualität in ppm gemessen

Peter Tappler ist Baubiologe und zertifizierter Sachverständiger, der mithilfe einer Lüftungsampel den Kohlendioxidanteil in einer der Klassen in der Öko-Hauptschule gemessen hat. Gemessen wird dabei in ppm, wobei hygienische Luft einen Wert von 1000ppm nicht überschreiten, sagt der Innenraumanalytiker: „Ab diesem Wert sollte gelüftet werden, sonst ist auch mit Leistungseinbußen zu rechnen. Eine Lüftungsanlage kann den Wert erheblich senken.“

Luftmessung in Schulen

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In der Öko Schule bringt die Lüftungsanalge auch bei geschlossenen Fenstern eine konstant gute Luftqualität

Christine Färberböck, die Direktorin Öko-Hauptschule kennt auch die schlechte Luft: „Ich war vorher an einer Schule ohne Lüftungsanlage. Hier habe ich, wenn ich eine Klasse betrete, nicht das Bedürfnis sofort ein Fenster zu öffnen.“

Der Klassen-Mief macht nicht nur müde

Der typische ‚Klassen-Mief‘ entsteht aus einer Mischung von Geruchsstoffen, Kohlendioxid und Schadstoffen die von Einrichtungsgegnständen oder Reinigungsmitteln kommen können. Es ist bekannt, dass mit der erhöhten Konzentration von Co2 die Anzahl von Bakterien in der Luft und von Geruchsstoffen proportional steigen", sagt Michelle Etzer vom schulärztlichen Dienst. Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und sogar Kopfschmerzen können die Folge von schlechter Luft sein, sagt Etzer.

In der HBLA in Urpsprung, die 1963 erbaut wurde, herrscht eine andere Raumluftqualität. Eine Lüftungsanlage gibt es nicht und gelüftet werde eher sporadisch, so die Schüler. Das macht sich auch beim Ergebnis des CO2-Tests bemerkbar, Peter Tappler: „Hier hatten wir einen Messwert von etwa 1.500 ppm. Man schätzt, dass man man ab einem Wert von etwa 1.400ppm einen Leistungsverlust im zweistelligen Prozentbereich hat.“

Luftmessung in Schulen

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Besonders in älteren Gebäuden ist St0ßlüften nach jeder Stunde angesagt

Der Direktor der HBLA, Josef Wimmer, zeigte sich überrascht: „Ich habe immer geglaubt, dass die Luft besser ist zumal die Luft draußen nicht kalt ist und wir immer ordentlich lüften.“

Die Luftwerte wurden an der HBLA Ursprung zum ersten mal gemessen. Schüler und Lehrer wollen aufgrund des schlechten Ergebnisses in Zukunft mehr auf richtiges Lüften achten.

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