Viele Biobauern geben auf

Im Bio-Musterland Salzburg haben im vergangenen Jahr rund 120 Biobauern aufgegeben und wieder auf konventionelle Landwirtschaft umgestellt. Experten befürchten, dass die Anzahl der Biobauern weiter zurückgehen wird.

Zurzeit gibt es im Salzburger Land noch rund 3.400 Biobauern - das könnte sich allerdings bald ändern befürchten Experten. Zuletzt hat den Bauern ein neues EU-Gesetz zu schaffen gemacht. Dieses Gesetz sieht bei einem Biobauern mit mehr als 35 Kühen einen Laufstall vor - auch wenn die Tiere die meiste Zeit auf der Weide sind.

Bio-Landwirtschaft werde zur Zettelwirtschaft

Kann oder will sich der Bauer den Umbau nicht leisten, muss er das Bio-Zertifikat abgeben. Viele der 120 Biobauern haben das aus diesem Grund auch gemacht. Die Bio-Landwirtschaft werde zur Zettelwirtschaft: Verordnungen, Gesetze, Standards - der Grundgedanke des biologischen Wirtschaftens bleibe da auf der Strecke, kritisieren Vertreter der Biobauern.

Sie befürchten, dass die Anzahl der Biobauern in Salzburg weiter zurückgehen wird. Sorgen bereite ihnen insbesondere eine geplante neue EU Verordnung. Bis jetzt weiß man etwa von einem verschärften Verstümmelungsverbot, das das Enthornen der Kühe verbietet. Bauern fragen sich, was sie noch alles für das Bio-Zertifikat in Kauf nehmen müssen. Die EU wie auch Bio-Handelsketten argumentieren mit den stetig wachsenden Ansprüchen der Kunden an Bio-Produkte. Der Markt für diese hat sich in den vergangenen 15 Jahren vervierfacht.

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Raffaela Schaidreiter berichtet über die Lage der Biobauern

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