Künstliche Befruchtungen verdoppelt

Seit 2006 sich die Zahl der künstlichen Befruchtungen in Salzburg verdoppelt. Die Steigerung liegt deutlich über dem Bundesschnitt. Das zeigen die Zahlen des Gesundheitsministeriums. Österreichweit hat jedes fünfte Paar Probleme, ein Kind zu bekommen.

564 Paare haben sich im Vorjahr in eine Salzburger Klinik begeben, um eine künstliche Befruchtung durchführen zu lassen. Im Jahr 2006 waren es noch 279. Österreichweit ist im selben Zeitraum die Zahl der Befruchtungsversuche um rund ein Drittel gestiegen - von 5.575 auf 7.422. 30 Prozent der Frauen waren zwischen 20 und 29 Jahre alt, 70 Prozent zwischen 30 und 39. Einen noch größeren Anstieg als das Bundesland Salzburg hatte nur Niederösterreich - von 165 auf 392 künstliche Befruchtungsversuche.

Hauptgrund für diesen Boom in Salzburg sei vor allem die gut arbeitende Kinderwunschklinik an den Salzburger Landeskliniken, heißt es von der Ärztekammer. Diese Abteilung habe sich in den letzten Jahren einen guten Ruf über Salzburg hinaus erarbeitet. Aber auch in die privaten Babywunschkliniken kommen immer mehr Patientinnen.

Samenqualität der Männer immer öfter ein Problem

Mittlerweile hat jedes fünfte Paar ein großes Problem damit, Kinder zu bekommen, wissen die Mediziner. Und immer öfter ist der Grund dafür die mangelnde Samenqualität der Männer. Warum das so ist, darüber streitet die Fachwelt noch: Es könnten zum Beispiel Substanzen schuld sein, die aus Plastikflaschen ausgewaschen werden.

Für die betroffenen Frauen sind die künstlichen Befruchtungen jedenfalls meist langwierig: Oft müssen sie dafür monatelang Hormone schlucken. Und nur etwas mehr als ein Viertel der Befruchtungsversuche ist auch wirklich erfolgreich. Deshalb braucht es bei vielen Paaren aber zwei oder mehr Versuche - 90 Prozent bekommen schließlich aber doch das erhoffte Kind.

Peter-Paul Hahnl, salzburg.ORF.at

Links:

• Boom bei künstlichen Befruchtungen (ooe.ORF.at; 15.11.2013)
• Künstliche Befruchtung: Mehr Frühgeburten (salzburg.ORF.at; 26.8.2012)