St. Gilgen: Neuerlich Schafe gerissen

Im Zwölferhorngebiet bei St. Gilgen (Flachgau) wurden jetzt neuerlich zwei Schafe gerissen. Genauere Untersuchungen sollen nun klären, ob wieder ein Wolf die Tiere tötete und ob es dasselbe Tier war, das schon Ende August Schafe riss.

Die beiden Muttertiere wurden auf der Illinger Bergalm gerissen, wo schon Ende August zwei Schafe einem Wolf zum Opfer fielen. Experten vom Zoo Salzburger und der Naturschutzabteilung des Landes untersuchten die Schafkadaver und entnahmen DNA-Proben, um festzustellen, ob tatsächlich der Wolf der Täter war und ob es der gleiche Wolf war, der die anderen beiden Schafe im August getötet hatte.

Die entnommenen DNA-Proben seien bereits in ein Spezial-Labor nach Lausanne (Schweiz) unterwegs, sagte Landesveterinärdirektor Josef Schöchl. Ein Ergebnis der Untersuchung werde in rund zehn Tagen erwartet. Man könne sicherlich nicht ausschließen, dass ein Wolf die Schafe gerissen habe, erklärte der Landesveterinärdirektor. „Vielleicht ist der Wolf wieder da.“

Wenn es ein Wolf war, dann handle sich höchstwahrscheinlich um einen Einzelgänger, schilderte Schöchl. Es gebe absolute keinen Hinweis auf ein Wolfsrudel.

Wolf

ORF

Ob ein Wolf für den Tod der beiden Schafe verantwortlich war, soll jetzt eine Untersuchung klären.

Bäuerin: „Wolf ist wieder zurückgekommen“

„Ich war natürlich schockiert. Weil zuerst hat’s geheißen, dass der Wolf weitergezogen ist, dass es ein Jungtier ist, das sich ein anderes Revier sucht“ sagte Bäuerin Gertraud Oberascher. „Dem ist aber nicht so. Der ist wieder zurückgekommen. Ich glaube, dass das gleiche Wolf ist - es war in unmittelbarer Nähe.“

Die Bäuerin kann „jetzt nicht mehr schlafen. Man ist aus dem Häuschen, weil man die ganze Zeit Angst hat, dass wieder etwas ist.“ Oberascher fordert den Abschuss des Wolfes. Die Bäuerin werde eine Entschädigung erhalten, ergänzte Landesveterinärdirektor Schöchl. Die Summe sei genau geregelt und richte sich unter anderem nach dem Alter des Tieres.

Unklar, woher im Zwölfhorngebiet aktiver Wolf kam

Die genaue Herkunft des Wolfes, der vor wenigen Wochen im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Oberösterreich unterwegs war und Schafe im Zwölferhorngebiet getötet hatte, steht noch nicht fest. Das Ergebnis der DNA-Analyse habe den Beweis erbracht, dass es ein Wolf war, sagte Schöchl: „Ob es ein Jungtier, männlich oder weiblich war, wissen wir noch nicht. Da warten wir noch auf die Ergebnisse.“

Aus einem Bericht der Europäischen Kommission geht hervor, dass sich in Österreich zwischen zwei und acht Wölfe aufhalten sollen. Der Wolf zählt zu den geschützten Tierarten.

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