Betrüger als angebliche Microsoft-Techniker

Immer mehr Österreicher werden von Betrügern anrufen, die behaupten, von der Firma Microsoft zu sein. Man wolle bei Problemen mit Computern helfen. Es geht aber um Abzocke. Bei der Salzburger Arbeiterkammer wurden schon 50 Betrugsversuche gemeldet.

Die Betrüger behaupten, eine neue Software zur „Fernwartung“ von Microsoft-Produkten installieren zu müssen. Sie erlangen damit Zugang zum Computer des Angerufenen. Kreditkarten-Daten und Daten von Bankkonten sollen offenbar auch ausspioniert werden. Weiters verlangen die Anrufer für die angebliche Dienstleistung eine „Service-Pauschale“. Die AK empfiehlt, derartige Anrufe sofort abzubrechen und bei der Polizei und der AK zu melden.

Computerbetrug

dpa/Julian Stratenschulte

Masche verbreitet sich von Wien

Schon vor einigen Wochen warnte die AK vor einer neuen Masche der Telefonbetrüger, die nun von Wien nach Salzburg und in andere Regionen Österreich überschwappt. Das Muster ist dabei immer gleich: Ein Anrufer gibt sich als Mitarbeiter von Microsoft aus. Manchmal werden auch andere Software-Hersteller genannt. Wegen abgelaufener Software-Lizenzen oder Virenbefalls - den es auf vielen Computern von Laien gibt - müsse ein Programm installiert oder eine bestimmte Webseite aufgerufen werden, heißt es. Der Angerufene bekommt dann aber keine Hilfe, sondern wird abgezockt.

Persönliche Daten nie rausgeben

Der Betrüger fordert den Angerufenen auf, eine Fernwartungs-Software zu installieren. Wenn das potenzielle Opfer die Software einrichtet, gewährt es dem Anrufer Zugang und dieser kann den Computer dann fernsteuern: Also Dateien austauschen und auslesen sowie weitere Programme aus der Ferne installieren, zum Beispiel Spionagesoftware. „Wir gehen davon aus, dass die Angreifer nach Zugangsdaten zu Online-Banking, Kreditkarteninformationen und Passwörtern für E-Mail-Konten suchen“, sagt AK-Konsumentenschützer Christian Obermoser.

Frau sitzt vor Computer und telefoniert

APA/dpa/Patrick Pleul

Neue Methoden des Bestehlens

Außerdem wird für die vermeintliche Dienstleistung im gleichen Gespräch zusätzlich die Zahlung einer Servicepauschale eingefordert – oder die Verbrecher wollen gleich die Entsperrung des mittlerweile virenverseuchten Computers erpressen. Das geschieht per Kreditkarte oder mit Geldtransferdiensten.

Übrigens: Microsoft und andere Software-Firmen nehmen mit den Nutzern ihrer Produkte keinen direkten Kontakt auf, wenn das User nicht zuvor gewünscht haben.