Red-Bull-Nachwuchsakademie eröffnet

In Liefering wird am Samstag die lange umstrittene Red-Bull-Nachwuchsakademie mit einem Tag der offenen Tür offiziell eröffnet. Am Gelände der früheren Trabrennbahn entstand ein Trainingstempel für den Fußball- und Eishockeynachwuchs.

Rund 400 Fußball- und Eishockeyspieler aus 17 Mannschaften sollen dort am langen Aufstieg vom Talent zum Profisportler arbeiten - in einem Nachwuchszentrum der Superlative, das auch international keinen Vergleich zu scheuen brauche, sagt Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick. „Was Besseres wie hier habe ich noch nirgendwo gesehen, wobei ich natürlich nicht alle Akademien auf der Welt besuchen konnte, die es gibt. Aber ich wüsste nicht, woran es hier fehlen sollte.“

Bau war lange heftig umstritten

Inzwischen lässt sich nur noch erahnen, dass dem Bau der Anlage im Landschaftsschutzgebiet eine heftige und lange Kontroverse vorangegangen war - angefangen von der Absiedlung der Traber, die dort zuvor 44 Jahre lang ihre Runden gedreht hatten, bis hin zu heftigen Diskussionen im Planungsausschuss der Stadt. So sagte der zuständige Stadtrat Johann Padutsch in der ORF-Sendung „Salzburg heute“ vom 15. Mai 2008:

„Ich muss den Menschen zumindest erklären können, warum dort 15.000 Quadratmeter möglich sind und daneben nicht mehr als 14 Quadratmeter für eine Gartengerätehütte. Das sind Dinge, die tief ins Grundsätzliche gehen - auch was den Gleichheitsgrundsatz und die Gleichbehandlung aller Menschen vor dem Gesetz betrifft.“

Red Bull Nachwuchsakademie

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Die neue Nachwuchsakademie von Red Bull

Nun heißt es aber: Ende gut, alles gut, bestätigt auch Stadtrat Padutsch. „Eine Sportakademie in diesem Ausmaß und dieser Qualität ist für die Stadt insgesamt gesehen sicher nichts Schlechtes, sondern eine Bereicherung. Meine Kritik hatte sich in erster Linie auf den Vorgang bezogen, wo - zumindest ursprünglich - der Eindruck entstanden ist, dass hier nicht mit gleichem Maß gemessen wird.“

Profitieren soll vor allem der Sportnachwuchs

Profitieren wird nun vor allem der Sportnachwuchs. In zwei Eishockeyhallen, auf sechs Freiluftfußballfeldern sowie einem 60 mal 90 Meter großen Indoor-Fußballfeld sollen die Stars von morgen herangezogen werden. Dafür stehen modernste trainings- und sportwissenschaftliche Methoden zur Verfügung. Man könne fast vom gläsernen Athleten sprechen, sagt auch der Nachwuchsleiter für den Fußball bei Red Bull, Ernst Tanner.

Junge Talente auch schulisch betreut

Einmalig ist das Konzept, Fußball- und Eishockeynachwuchs unter einem Dach zu vereinen. Vor allem für die Eishockeyabteilung bringe der neue Standort viele Vorteile, sagt der Nachwuchsleiter für den Eishockeybereich, Helmut Schlögl. „Die Wege, die die Jungs bisher zwischen Leben, Schule und Sportstätten zurücklegen mussten, waren groß. Und das hat oft viel Zeit in Anspruch genommen. Da waren drei Stunden keine Seltenheit. Und so gesehen ist die Situation hier natürlich einzigartig.“

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Vor allem für die Eishockeyabteilung bringt der neue Standort viele Vorteile

Die sportliche Entwicklung ist aber nur eine Säule des Konzepts. Parallel dazu sollen die Persönlichkeit entwickelt und die Kinder und Jugendlichen schulisch gefördert und gefordert werden, sagt der pädagogische Leiter Winfried Kogelnik. „Wir müssen Probleme ansprechen und müssen schauen, wie wir auch die schulische Ausbildung als zweites Standbein ansprechen und mit den sportlichen Anforderungen verknüpfen können. Wir haben da Schulen, mit denen wir sehr gut zusammenarbeiten. Die Spieler werden von uns am Nachmittag auch lernmäßig betreut. Und ich denke, das ist insgesamt eine sehr gute Basis, um Erfolg zu haben.“

„Tag der offenen Tür“ am Samstag

Über die Errichtungs- und Betriebskosten will man im „Reich der Dose“ naturgemäß keine Auskunft geben. In jedem Fall ist die Nachwuchsakademie aber ein klares Bekenntnis zum Fußball- und Eishockeystandort Salzburg. Am Samstag können sich alle Interessierten selbst ein Bild von der Anlage machen - bei einem „Tag der offenen Tür“ zwischen 13.00 und 18.00 Uhr.

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