Noch niedrigere Zinsen nerven Sparer

Die jüngste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank sorgt in der Finanzwelt für Aufsehen. Die EZB legt noch ein Schäuferl nach und senkt den ohnehin extrem niedrigen Leitzins auf ein neues Rekordtief von 0,05 Prozent.

Sparbuch

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Sparer haben derzeit kaum gute Grund, ihr Geld auf die Bank zu tragen

Frust und Folgen - vor allem für Sparer - sind kaum absehbar. Die Salzburger Banken beobachten mit Sorge, wie die Erholung der Wirtschaftskonjunktur wieder an Schwung verliert. Die jüngste Senkung des Leitzinssatzes werde die Lage für Sparbuchbesitzer vorerst nicht noch weiter verschlechtern.

Verluste für Sparer fast überall

Winzige Sparzinsen und 1,8 Prozent Inflation gehen vor allem zu Lasten kleiner Sparer, sagt der stellvertretende Banken-Spartenobmann in der Salzburger Wirtschaftskammer, Reinhard Salhofer. Vor Verlusten schützen können derzeit nur längerfristige Geldanlagen. Die Salzburger sollten daher ihre absolute Liebe zum jederzeit verfügbaren Sparbuch überdenken und etwa zwei Drittel des Ersparten in längerfristige Anlagen umschichten. Das bringe nach wie vor bessere Zinsen als jedes Sparbuch, so der Experte.

Verkehrte Welt: Bald fürs „Sparen“ zahlen?

Ein Drittel der Ersparnisse sollte man trotz schlechter Zinslage auf dem Sparbuch und für Notfälle jederzeit verfügbar behalten, rät Salhofer. Negative Einlagezinsen, wie sie die Banken derzeit für Einlagen bei der EZB zahlen müssen, sieht der Bankensprecher nicht auf die Sparer zukommen. In diesem Fall müssten die Leute noch zahlen für die Tatsache, dass sie ihr Geld den Banken überlassen.

Die Signalwirkung dadurch wäre für das Bankengeschäft extrem schlecht, ist Salhofer überzeugt. Jubeln können angesichts der geringen Zinsen derzeit nur Leute, die Schulden haben oder machen wollen.

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