Regen: „Jedermann“ so oft wie nie drinnen

Der verregnete Sommer hat den Salzburger Festspielen einen neuen Rekord gebracht: Noch nie wurden so viele „Jedermann“-Aufführungen wetterbedingt vom Domplatz nach drinnen verlegt wie heuer.

Neun der insgesamt 14 Jedermann-Vorstellungen mussten heuer „indoor“ im Großen Festspielhaus gespielt werden. Die zweite Aufführung wurde knapp vor Beginn im Laufschritt vom Domplatz ins Haus übersiedelt. Nach der langjährigen Schnitt finden zumindest zwei Aufführungen des Traditionsstücks unter Dach statt. Den Rekord bisher hielt das Jahr 2006 mit sechs Indoor-Aufführungen.

"Jedermann"-Aufführung bei den Salzburger Festspielen 2014

APA/Barbara Gindl

Das Jedermann-Ensemble spielte heuer nur fünf Mal unter freiem Himmel

Szene des Mammon die „Wetterscheide“

Die Szene des Mammon ist übrigens traditionell die „Wetterscheide“: Beginnt es davor zu regnen, wird ins Große Festspielhaus übersiedelt, danach wird die Vorstellungen abgebrochen und nicht mehr fortgesetzt.

Ein wetterfester Spielort gehört seit 1920 fix zum „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“. Schon Festspielmitbegründer Max Reinhardt haderte mit dem launischen Wetter in Salzburg: Man solle nördlich der Alpen keine Aufführungen im Freien planen, schimpfte der Regisseur. Deshalb hatte er für den „Jedermann“ ein Regenquartier mitgeplant, im ersten Jahr die Aula der alten Universität, seit 1961 weicht man ins Große Festspielhaus aus.

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