Alzheimer-Impfung: Studie macht Hoffnung

Eine neue Impfung macht Hoffnung, die Gedächtnisverlust-Krankheit Alzheimer bekämpfen zu können. Salzburger Patienten waren bei der europaweiten Studie über den neuen Wirkstoff dabei - und die Ergebnisse sind ermutigend.

Vor drei Monaten wurde die internationale Studie mit 400 Patienten aus ganz Europa abgeschlossen - darunter auch einige Patienten der Salzburger Christian-Doppler-Klinik. Einer der Teilnehmer war Ralf Ellies. Das erste Mal bemerkte der köperlich topfitte 55-jährige Zoll- und Steuerrechtler vor vier Jahren, dass etwas in seinem Kopf nicht stimmte: „Ich habe vom Beruf her ein sehr gutes Zahlengedächtnis gehabt - und ich habe selber gemerkt: Es wird immer weniger und ich vergesse fortweg Kleinigkeiten“, schilderte Ellies.

In der Gedächtnisambulanz der Doppler-Klinik folgten Gedächtnistests, in denen zum Beispiel Gegenstände benannt werden mussten. Es wurden auch Untersuchungen über die Druchblutung im Gehirn und über die Größe des Hirnareals, das für das Gedächtnis zuständig ist, durchgeführt. Die Diagnose war eindeutig: Alzheimer.

Patient bei Gehirnscan

ORF

„Ich kann mir wieder ein paar Sachen merken“

Seit 2011 nahm Ralf Ellies an der Studie für die neuartige Impfung teil - mit Erfolg: „Ich weiß nicht, wie ich’s ausdrücken soll: Ich kann mir wieder ein paar Sachen merken. Drei, vier Sachen kann ich teilweise schon im Kopf behalten.“

Testergebnisse bestätigen diesen Eindruck: „Beim Herrn Ellies hat sich die Gedächtnisleistung sehr wohl wieder stabilisiert und gegen Ende der Studie auch verbessert“, sagt Impfstudienleiter Wolfgang Staffen von der Christian-Doppler-Klinik. „Man muss sich das so vorstellen, dass es zu Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn kommt, die sich verklumpen und in ihrer Umgebung die Nervenzellen zerstören. Die Impfung geht darauf, dass man Eiweißkörper-ähnliche Stoffe initiiert, gegen die der Körper dann Antikörper entwickelt.“

Folgestudie geplant

„Deswegen haben wir auch mitgemacht - weil es eine hoffnungsvolle Substanz ist“, sagt Neurologie-Vorstand Eugen Trinka. „Es wird ein neuer, innovativer Ansatz versucht.“ Ralf Ellies schöpfte nach der Studie wieder Mut geschöpft. Jetzt wird eine Folgeuntersuchung an der Christian-Doppler-Klinik gestartet. Von Alzheimer sind in Salzburg ungefähr 10.000 Menschen betroffen.

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