Lamprechtshausen will Lkws verbannen

Lamprechtshausen (Flachgau) will schwere Lastwagen über 3,5 Tonnen aus dem Gemeindezentrum verbannen. Die Verkehrsbelastung sei unerträglich, sagen Gemeindepolitiker und eine Bürgerinitiative.

ÖVP, Freie Wähler und Sozialdemokraten in Lamprechtshausen sind einer Meinung. Sie wollen den Lkw-Durchzugsverkehr an der Lamprechtshausener Bundesstraße (B156) eindämmen. Künftig sollen nur noch Lkw bis 3,5 Tonnen durchs Ortszentrum fahren dürfen. Ausnahme ist nur der sogenannte Quell- und Zielverkehr - also Lastwagen, die Betrieben oder Privathäusern beliefern oder von dort etwas abholen.

Lastwagen im Ortszentrum von Lamprechtshausen (Flachgau)

ORF

Schwere Lastwagen sollen auf dem Ortszentrum vom Lamprechtshausen verbannt werden

Gute fachliche Begründung notwendig

Für ein solches Durchfahrtsverbot bildete die Gemeinde mit der Bürgerinitiative eine Arbeitsgruppe. Es fand auch bereits eine Vorsprache bei der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung statt. Die Beamten der BH hätten klar gemacht, dass ein Lkw-Durchfahrtsverbot nur bei entsprechender fachlicher Begründung möglich sein wird, schreiben Bürgermeister Johann Grießner (ÖVP), sein Vize Gottfried Schlager und SP-Gemeinderat Bernhard Mühlbauer in einem Brief an die anderen Anrainergemeinden der B156.

Eine weitere entscheidende Frage ist: Wer definiert, wo der Ziel- und Quellverkehr beginnt und wo er endet? Die Lamprechtshausener Gemeindepolitiker wollen mit den anderen Anrainergemeinden eine Verkehrsplattform bilden. Die erste Besprechung findet am kommenden Mittwoch statt.

Landespolitik und Frächtervertreter ablehnend

Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach) steht dem Wunsch der Gemeinde eher ablehnend gegenüber: „Prinzipiell habe ich natürlich Verständnis für die Bevölkerung, die unter dem erhöhten Verkehrsaufkommen leidet. Andererseits muss man natürlich sagen, dass eine Bundesstraße den Zweck hat, gute Straßenverbindungen zu schaffen - sowohl für die Menschen als auch für den Güterverkehr.“

Peter Tutschku, Sprecher der Frächter in der Wirtschaftskammer, ärgert sich über den zunehmenden Egoismus: „Wenn jede Gemeinde sektorale Fahrverbote erteilt, dann frage ich mich: Wann soll in absehbarer Zeit der Lastwagen überhaupt noch fahren können? Das ist ein echtes Problem für uns. Da denkt natürlich jeder Bürgermeister für sich - was auch sein Recht ist. Aber trotzdem ist es nicht die richtige Entwicklung.“

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