Staat zahlt Bombenbergung

Die Bergung des Bombenblindgängers auf dem Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg zahlt die öffentliche Hand und nicht der Grundbesitzer. Das teilt die Polizei mit. Der Sprengkörper sei zufällig entdeckt worden. Es war keine Verdachtsgrabung von Privaten, die diese zahlen müssten.

Die Bombe hat sich Mittwoch als im Zweiten Weltkrieg „nur“ teilweise explodiert herausgestellt. Es waren noch 150 Kilogramm Sprengstoff vorhanden. Für diese Bergung war ein Großeinsatz der Polizei und des Entminungsdienstes nötig. Spaziergänger mussten in Sicherheit gebracht, der Kapuzinerberg über der Stadt stundenlang abgeriegelt werden. Spezialisten des Bundesheeres und Feuerwehrmänner legten in stundenlanger Klein- und Kleinstarbeit die alte Bombe frei.

Bombe Fliegerbombe Kapuzinerberg

FMT Pictures

Spezialist des militärischen Entminungsdienstes beim Bundesheer in Aktion: Diese amerikanische 500-Kilogramm-Fliegerbombe verfehlte einst ihr Ziel. Sie ist in den 1940er-Jahren im Kampf gegen den Bahnknotenpunkt des Nazi-Regimes in Salzburg zum Teil nicht detoniert - die erste dieser Größe, die in der Landeshauptstadt gefunden wurde

Die genauen Kosten dafür ließen sich nicht beziffern, der Grundbesitzer habe aber keine Rechnung zu befürchten, sagt Polizeisprecher Anton Schentz: „Die Kosten trägt die öffentliche Hand. Ganz klar. Hier war Gefahr für die Öffentlichkeit gegeben.“

Bei Zufallsentdeckung zahlt der Staat

Die Bombe auf dem Kapuzinerberg sei bei Bauarbeiten zufällig entdeckt worden. Es habe kein Verdacht auf einen Blindgänger bestanden, so Schentz: „Freilegungen bei Verdacht kosten oft sehr viel Geld. Dafür sind die jeweiligen Eigentümer verantwortlich. Hier übernimmt die öffentliche Hand keine Kosten, erst dann, wenn die Bombe freigelegt ist.“

Bei Verdachtsgrabungen zahlen Private

Erst vor zwei Jahren haben Höchstrichter nach einer Klage der Stadt Salzburg entschieden, dass Grundbesitzer in Verdachtsfällen die Suche nach Bomben selbst bezahlen müssen.

Kataster mit Bomben-Verdachstpunkten in der Stadt Salzburg

Stadt Salzburg

Die Stadt Salzburg hat einen Kastater mit Bomben-Verdachtspunkten veröffentlicht: Gelb sind die Punkte eingezeichnet, wo ein Verdacht besteht, die aber noch nicht untersucht wurden. Grün sind die ungefährlichen Verdachtspunkte.

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