Wilder Stier „Menzl“ auf Aiderbichl

Nach der Attacke auf einen Beerensammler bleibt dem Pinzgauer Stier „Menzl“ der Schlachthof erspart. Er wird auf dem Gnadenhof Gut Aiderbichl untergebracht. Vor einigen Tagen hatte der Bulle bei Bruck (Pinzgau) den Wanderer schwer verletzt und sollte ins Jenseits befördert werden.

„Menzl“ ist dreieinhalb Jahre alt und ein Leitstier mit seinen 850 Kilogramm. Nach der überraschenden Attacke des bisher als eher sanft geltenden Prachtbullen auf den Wanderer und Beerensammler hätte der Besitzer rigoros reagieren müssen - zum schweren Nachteil von „Menzl“.

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Geballte Kraft auf vier Beinen: „Menzl“ war in der Region vielen Wanderern bekannt. Er galt bisher eher als zutraulich und menschenfreundlich

Der Landwirt Hermann Schmederer aus Bruck war bisher der Besitzer. Er betont, seine Versicherung würde aussteigen, wenn es noch einen Vorfall mit dem Stier geben würde: „Wenn eine Möglichkeit besteht, dass er weiterleben kann, dann gebe ich ihm die Chance, habe ich mir gedacht. Ich finde das gut, dass er nun nach Aiderbichl kommt und weiterleben darf.“

Kleines Mädchen streichelt Stier

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Transport ging nur mit „Spritzerl“

Ein Kinderspiel war es nicht, den muskulösen Pinzgauer von seiner Weide in den Transportwagen zu bringen. Er musste „ruhiggestellt“ werden, sagt Karl-Heinz Oppeneiger, Bauer aus Seekirchen, der den Transport übernahm: „Wir haben ihn mit leichtem Betäubungsmittel willenlos gemacht. Dann ist das gut gegangen.“

Nach einer einstündigen Autofahrt ist „Menzl“ von der Moosalm im Pinzgau zu einem Hof des Guts Aiderbichl nach Henndorf am Wallersee (Flachgau) übersiedelt worden, sagt Dieter Ehrengruber, Geschäftsführer auf Gut Aiderbichl: „Er wird sich bei unserem Nachbarbauern, wo keine Besucher hinkommen, ein wenig beruhigen und später bei uns untergebracht.“

Immer mehr Probleme auf Hochweiden

„Menzl“ ist Symbol für die zunehmenden Probleme und Reibereien, die es zwischen Wandertourismus und Tierhaltung bzw. Mutterkuhhaltung auf Almen und Wanderwegen gibt. Der bis vor kurzem noch todgeweihte Stier wurde um 2.500 Euro von einem privaten Sponsor dem Bauern abgekauft. Auf Gut Aiderbichl bekommt das Tier nun sein Gnadenbrot.

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