Urlauber wollte Schaf schlachten lassen

In Kaprun (Pinzgau) gingen am Freitag die Wogen hoch, weil ein 35-jähriger arabische Urlauber ein Schaf schlachten lassen wollte. Eine Zimmervermieterin nahm Freitagvormittag das scheinbar herrenlose Tier mit. Jetzt kommt es zurück zum Bauern.

Barbara Pillwein aus Kaprun sah das nur scheinbar herrenlose Tier Freitagvormittag auf einem Parkplatz. Es war am Rande des Geländes angebunden. Die Kaprunerin band das Tier los und nahm es im Auto mit nach Hause.

Doch dann stand plötzlich die Polizei vor der Tür der Zimmervermieterin und forderte das Schaf zurück - sonst gebe es eine Anzeige wegen Diebstahls, sagten die Beamten. Das Schaf gehörte nämlich einem arabischen Urlauber. Der 35-Jährige hatten es am Vormittag einem Bauern abgekauft, um es nach islamischem Ritus schlachten zu lassen.

Schlachter zog Zusage zurück: Schaf beim Bauern

Barbara Pillwein empörte diese Auskunft: Das entspreche nicht unserem Kulturkreis, sie habe Mitleid mit dem Schaf, sagte sie dem ORF unter Tränen. Das Tier musste sie aber wieder der Polizei aushändigen. Sie als Zimmervermieterin nehme jedenfalls keine arabischen Gäste mehr, betonte Pillwein.

Durch die Aufregung bekam der Metzger, der das Tier schlachten sollte, aber offensichtlich kalte Füße: Er stehe nicht mehr zur Verfügung, sagte er dem arabischen Urlauber. Deshalb gab der 35-Jährige das Tier an den Bauern zurück. Im Islam müssen Tiere geschächtet werden: Dabei wird mit einem Messerschnitt ein Halsbereich mit den Hauptschlagadern durchtrennt. So soll das Tier möglichst vollständig ausbluten.