Heiratsschwindler lockte Frau 17.000 Euro heraus

Ein bisher unbekannter Heiratsschwindler hat einer 62-jährigen Salzburgerin mehr als 17.000 Euro herausgelockt. Der Mann gab sich als heiratswilliger, in Washington stationierter Soldat aus, der aber Geld brauche.

Der Mann baute über den Chat- und Videotelefondienst Skype Kontakt zu der 62-Jährigen auf. Über einen längeren Zeitraum gewann der Mann das Vertrauen der Frau. In den Videotelefonaten trat er sehr gepflegt und in Uniform auf und machte so einen großen Eindruck auf die Frau aus der Stadt Salzburg. Dazu schickte er auch mehrere Fotos, die ihn offensichtlich in Washington in Uniform zeigten.

Der Betrüger „gestand“ der Frau auch seine Liebe und stellte eine Hochzeit sowie einen größeren Geldbetrag in Aussicht. Denn er habe eine Quelle, aus der er einen Millionenbetrag lukrieren könnte. Um diese Summe fließen lassen zu können, brauche er aber etwas Bargeld für einen Diplomaten, schilderte der Betrüger der 62-Jährigen.

Alle verfügbaren Mittel überwiesen

Die Salzburgerin glaubte die Lügengeschichte, nahm einen Kredit auf und überwies dem Unbekannten im Juni dreimal Geld - insgesamt 17.100 Euro. Die 62-Jährige hätte auch noch mehr Geld bezahlt, doch sie bekam von ihrer Bank nichts mehr. Als der Geldstrom versiegte, brach der angeblich verliebte Soldat den Kontakt zu der Frau ab. Sie wurde daraufhin misstrauisch und erstattete Anzeige.

Die Ermittler stehen jetzt laut Polizeisprecher Anton Schentz vor „akribischer, schwieriger Detailarbeit“. Es muss rekonstruiert werden, wo sich der Täter befindet und wer er ist. Wegen der „sehr professionellen“ Inszenierung geht die Polizei zudem davon aus, dass der Betrüger nicht allein agierte.