Zehn Anzeigen nach rassistischem Platzsturm

Die antisemitische Gewaltaktion am Bischofshofener Fußballplatz gegen Maccabi Haifa bleibt für die Täter, trotz Anzeigen, vorerst noch ohne weitere Folgen. Solange nicht klar ist, welcher der Männer was getan hat, könne keine U-Haft verhängt werden.

Weltweit wurde über die antisemitische Attacke auf die israelische Fußballmannschaft Maccabi Haifa berichtet. Für eine Festnahme der Männer reichte die internationale Empörung aber nicht aus.

Screenshot der Medienberichte der Attacke gegen Maccabi Haifa

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Die Attacke auf dem Fußballplatz sorgte für einen weltweiten Aufschrei

Robert Holzleitner von der Salzburger Staatsanwaltschaft sagt dazu: „Je nach Delikt – also größerem oder kleinerem – gibt es unterschiedliche Strafandrohungen. In diesem Fall ist die Strafandrohung der Freiheitsentzug von ein bis zwei Jahren. Das bewegt sich eher im unteren Bereich, weshalb auch die Auflagen zur Verhängung einer Untersuchungshaft andere sind.“

Anzeigen wegen Körperverletzung und Verhetzung

Zehn Männer wurden angezeigt. Die Ermittler sichten nun das Beweismaterial: Fotos, Videos und Einträge in Internetforen etwa, in denen sich die Männer mit ihrer Tat brüsten. „Wenn sich daraus ein konkreter Verdacht ergibt, dass diese Personen noch einmal so eine Tat vorhaben und auch zuordnen kann wer was gemacht hat, dann kann ich unter Umständen gegen einzelne Beschuldigte mit einer Festnahmeanordnung vorgehen“, sagt Holzleitner.

Videoaufnahmen der Attacke gegen Maccabi Haifa

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Zehn Männer werden wegen Körperverletzung, Nötigung und Verhetzung angezeigt

Österreichweites Platzverbot gefordert

Auch der Fußballverband will auf den Platzsturm reagieren, bestätigt Herbert Hübel vom Salzburger Fußballverband: „Wir werden uns in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft ganz genau anschauen wer die Täter waren und jeden Fußballverband bitten Platzsperren gegen diese Personen auszusprechen. Wir werden hinterher sein, dass diese Personen nicht nur in Salzburg, sondern in ganz Österreich keinen Fußballplatz mehr betreten dürfen.“

Gegen die zehn Männer wird nun wegen Körperverletzung, Nötigung und Verhetzung ermittelt.

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