Durchwachsener Festspiel-Auftakt
Vielleicht war es nicht einsichtig genug, was Bechtolf wollte - nämlich zeigen, dass dieser Don Giovanni kein sexsüchtiger Mann ist, sondern dass er das Prinzip Begierde, Freiheit, Zügellosigkeit verkörpert - auch auf Kosten der Anderen. Weshalb er auch nicht umzubringen ist, nicht einmal von einem gleichsam himmlischen Gesandten wie dem Komptur.
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Ildebrando d’Arcengelo sang und spielte einen Don Giovanni mit unbegrenzter Vitalität - einen Mann, der alle Frauen um den Finger wickelt, der aber auch höchst gefährlich werden kann. Luca Pisaroni als Leporello, dem Diener an der Seite des „Schürzenjägers“, bekam in der Inszenierung viele Möglichkeiten sein komödiantisches Talent auszuspielen.
Buhrufe für Bechtolfs Inszenierung
In die Liste der allerbesten „Don Giovanni“ Aufführungen wird diese Produktion allerdings nicht eingehen. Das Sängerensemble und die Wiener Philharmoniker unter Christoph Eschenbach wurden vom Premierenpublikum heftig, aber kurz bejubelt. Ein paar Buhrufe gab es für Regisseur Sven-Eric Bechtolf und Bühnenbildner Rolf Glittenberg, die die Handlung ins Ambiente eines Hotels der 20er Jahre verlegt hatten.
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Am Montag steht mit „Charlotte Salomon“ als zweite Premiere dieser Saison die Uraufführung eines Auftragswerks des französischen Komponisten Marc-André Dalbavie auf dem Spielplan.
Link:
- Festspiele eröffnet - Mahnung zu Frieden (salzburg.ORF.at; 26.7.2014)