Lange Haftstrafen für Zigarettenfälscher
Die Anklage warf den sechs Beschuldigten vor, sie hätten in illegalen Fabriken in Tirol und Salzburg insgesamt 786 Millionen Zigaretten im Wert von 265 Millionen Euro hergestellt. Die erzeugten Zigaretten sind laut Staatsanwaltschaft unter anderem in Deutschland und Griechenland verkauft worden.Deutsche Zollbeamte entdeckten schließlich eine der Fabriken und brachten die Ermittlungen ins Rollen.
Verfahren zog sich über Jahre
Rädelsführer der Bande soll eine 69-jähriger Oberösterreicher gewesen sein. In den vergangenen neun Wochen musste sich der Mann gemeinsam mit fünf weiteren Beschuldigten vor Gericht verantworten, und zwar wegen gewerbsmäßiger Abgabenhinterziehung und vorsätzlichen Eingriffs in das Tabakmonopol. Der 69-Jährige habe das Verfahren - so die Richterin - jahrelang verschleppt, er gab immer wieder vor, krank zu sein, was aber schließlich von Sachverständigen widerlegt wurde.
Zweiter Schuldspruch in kurzer Zeit
Einen Schuldspruch hat der Mann heuer schon ausgefasst. Er hat mit falschen Angaben jahrelang Pflegegeld der Stufe sechs bezogen. Er wurde nicht rechtskräftig zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Fall der illegalen Zigarettenproduktion wurde ein Angeklagter im Zweifel freigesprochen.
Die anderen erhielten Haftstrafen zwischen einem und vier Jahren sowie Geldstrafen in der Höhe von 20 bis 85 Millionen Euro. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Der Schaden für die Finanz: ein dreistelliger Millionenbetrag.