Prozess gegen Arzt wird neu durchgeführt

Der Prozess gegen einen deutschen Arzt, der Krebspatienten betrogen haben soll, muss neu durchgeführt werden. Der Verteidiger des 69-jährigen Mediziners hat sich gegen die Verlesung der bisherigen Verhandlungsergebnisse ausgesprochen.

Im Oktober 2013 war die Verhandlung gegen den Dermatologen vertagt worden. Zwei Anklagen wurden gegen den Arzt, der auch in Salzburg ordiniert hatte, eingebracht. Die Vorwürfe wiegen schwer: Er habe zehn krebskranke Personen mit einer umstrittenen Eigenbluttherapie behandelt, eine Wirksamkeit der Methode vorgetäuscht und dafür insgesamt rund 150.000 Euro kassiert. Die Patienten sind alle gestorben. Der Angeklagte hatte bisher aber vehement seine Unschuld beteuert.

Staatsanwaltschaft geht von Bereicherungsvorsatz aus

Die Staatsanwaltschaft geht von einem Bereicherungsvorsatz des Arztes aus. Dieser wies bisher jede Schuld von sich. Die von ihm angewandte Zelltherapie werde seit Jahren angewendet, auch in Österreich, und sei anerkannt, rechtfertigte sich der Dermatologe.

Dass er das Wunder zur Heilung von Krebs erfunden hätte, sei blanker Unsinn, hatte sein Verteidiger Peter Hauser zu Beginn des Prozesses erklärt. Sein Mandant versuche lediglich, durch Zellmanipulationen das Tumorgeschehen zu verringern, so dass die Patienten „vielleicht besser, länger leben können, und sie auch wieder eine Chemo- oder Strahlentherapie oder Operation verkraften können“.

Prozess für vier Tage anberaumt

Zu Beginn der Verhandlung stellte der Verteidiger am Montag Befangenheitsanträge gegen die Vorsitzende des Schöffensenats, Richterin Anna-Sophia Geisselhofer und auch gegen die Gutachter. Doch der Senat wies all diese Anträge ab. Der Prozess ist für vier Tage anberaumt. Ob am Donnerstag ein Urteil ergeht, steht noch nicht fest.

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