Heuer viel weniger Honig

Heuer ist kein gutes Jahr für Bienen und Imker. Die Bienen sind so stark wie noch nie von der Varroamilbe befallen, die Imker müssen mit Einbußen bis 90 Prozent bei der Honigernte rechnen. Grund ist das schlechte Wetter und das Fehlen der Baumläuse.

Der Honigpreis wird deshalb steigen. Markus Palfinger ist Berufsimker und bewirtschaftet 150 Bienenvölker. Üblicherweise kann man pro Volk rund 25 Kilo Honig ernten, heuer aber sind die meisten Waben leer, bestätigt Palfinger.

Bienen

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Um überleben zu können, braucht ein Bienenvolk selbst bis zu 50 Kilo Honig

„Das Frühjahr war noch hervorragend für die Bienen, da konnten sie sich extrem gut entwickeln. Aber als die Blütentracht begann, wurde es kalt. Da hatten die Bienen zwar schon einen schönen Teil eingetragen, den haben sie dann aber selbst zur Gänze wieder verbraucht. Dazu muss man wissen, dass ein Bienenvolk bis zu 50 Kilo Honig an Eigenbedarf braucht, um überhaupt überleben zu können.“

Kaum Waldhonig, weil die Baumläuse fehlen

Das bedeutet, dass für die Imker kaum Blütenhonig zum Schleudern übrig bleibt. Auch der Ertrag des Waldhonigs ist spärlich. Es gibt nämlich heuer - so wie alle paar Jahre üblich - keine Baumläuse. „Die Baumläuse stechen die Bäume an und saugen sie aus. Sie können aber nicht alles verwerten. Das, was sie eben nicht verwerten können, sammelt die Biene dann ein. Und das ist der typische Waldhonig“, erklärt Markus Palfinger.

Honig

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Honig wird heuer zur Mangelwar

Genau der bleibt heuer aber aus. Bei Ernteausfällen von bis zu 90 Prozent wird Honig heuer erheblich teurer werden. „In Österreich werden wir bei heimischem Honig heuer sicher einen Engpass bekommen. Denn von der heurigen Entwicklung ist nicht nur das Bundesland Salzburg betroffen, sondern eben ganz Österreich“, sagt Palfinger. Doch es liegt nicht an den sprich wörtlich fleissigen Bienen, wenn Honig heuer zum Luxusgut wird, sondern eben am Wetter.

„Bienen dringend gegen Varoamilbe behandeln“

Die Varroamilbe befällt als Parasit Honigbienen in den Bienenstöcken. Durch den milden Winter konnte sich dieser Schädling intensiv vermehren, warnt Imker Markus Palfinger. „Die Milben stechen die Brut an und dann kommt zurästzlich ein Virus rein. Die Bienen kommen dann teilweise ohne Flügel zur Welt und das ist sehr schlimm.“

Auffällig geworden sei die dramatische Entwicklung erst im Juni. Palfinger rät deshalb allen Imkern, nun rasch zu handeln: „Bekämpft werden kann die Varroamilbe zum Beispiel mit Ameisensäure. Tut man nichts, dann kommt in ein bis zwei Monaten das böse Erwachen und die Völker sterben ab“, warnt Palfinger.

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