Zell am See, Mittersill legen Spitäler zusammen

Die Krankenhäuser Zell am See und Mittersill (beide Pinzgau) werden zusammengeschlossen. „Tauernklinik“ soll das neue Projekt heißen. Die zwei Standorte bleiben erhalten. Die Fusion sei wichtig, um die Spitäler abzusichern.

Zwei Krankenhäuser, zwei Standorte aber nur noch eine ärztliche Leitung, eine gemeinsame Verwaltung und drei Primare, die pendeln - das ist das Ziel der Tauernklinik. Schon nächsten Monat werden die Dienstpläne in den Krankenhäusern Zell und Mittersill aufeinander abgestimmt. Die Bürgermeister und die mehr als 700 Krankenhaus-Angestellten sind informiert. Die Stimmung sei positiv gewesen, heißt es.

Mit diesem Zusammenschluss sollen die Vorgaben des Gesundheitsministerium für die Operationszahlen leichter erreicht werden. Landes-Spitalsreferent Christian Stöckl (ÖVP) verspricht, dass das Angebot in Mittersill so bleiben werde wie bisher - wenn die gemeinsame Spitalsgesellschaft jetzt unter Zeller Führung steht.

Die Krankenhäuser Zell am See (links) und Zell am See (rechts)

LMZ/Franz Neumayr bzw. ORF

Die Spitäler in Zell am See (links) und Mittersill sollen künftig in der „Tauernklinik“-Gesellschaft vereinigt sein

Bürgermeister für Zusammenarbeit

Beide Spitäler schrieben zuletzt rote Zahlen. Der Mittersiller Bürgermeister Wolfang Viertler betont, dass es sein Krankenhaus auch weiterhin brauche. Der Salzburger Bezirk Pinzgau sei immerhin größer als ganz Vorarlberg. Die Stadtgemeinde wird auch weiterhin die Personalkosten im Mittersiller Spital übernehmen.

Durch die Fusion kann nicht nur beim Einkauf und bei den Sachkosten viel eingespart werden, sagt der Zeller Bürgermeisetr Peter Padourek (ÖVP). Vor allem aber sichert die Fusion durch mehr Operationen das Überleben beider Spitäler: „Für jedes Fach muss man eine gewisse Fallzahl haben als Arzt, damit man in der Übung ist und die Handgriffe perfekt passen. Die sind bei uns im Pinzgau sehr schwierig zu erlangen. Und dadurch, dass die beiden Häuser in verschiedenen Bereichen wie der Chirurgie oder der Internen zusammenarbeiten, besteht nicht die Gefahr, dass Abteilungen geschlossen werden.“

Land deckt weiter rote Zahlen ab

Die einzige Befürchtung von Bürgermeister Padourek ist, dass die Zeller Krankenhausgesellschaft auf einem Teil des Ein-Millionen-Euro-Defizits des Mittersiller Krankenhauses sitzenbleibt.

Spitals- und Finanzreferent Stöckl beruhigt: „Das Land kommt selbstverständlich für den Teil in Mittersill auf und für einen Gutteil in Zell am See - so wie’s jetzt auch schon ist. Die Zahlungsströme zwischen dem Land und der Gemeinde werden sicher nicht verändert werden.“ Auch wenn das Mittersiller Krankenhaus bald der Gemeinde Zell am See gehören wird, werde sich das Land nicht aus der Verantwortung stehlen, versichert Stöckl: „Das Land ist dann nicht mehr Eigentümer, aber wir haben natürlich über die Finanzierung und den Sitz im Aufsichtsrat mitzureden.“

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